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Schramm: Nahostkonflikt in Schulen stärker thematisieren

Die Jüdische Landesgemeinde in Thüringen mahnt die Verantwortung der Schulen bei der Vermittlung von Hintergründen des Nahostkonflikts an. „Unsere Schulen stehen den antisemitischen Parolen junger Muslime doch weitgehend hilflos gegenüber“, sagte der Vorsitzende der Landesgemeinde, Reinhard Schramm, dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Ilmenau. Kaum ein Lehrer sei für solche Situationen und Diskussionen fachlich und pädagogisch geschult.

Der Nahostkonflikt müsse im Unterricht thematisiert werden, forderte Schramm. Dies sei in den vergangenen Jahrzehnten deutschlandweit vernachlässigt worden. Insgesamt müsse sich die Politik mehr um die arabischstämmige Jugend in Deutschland kümmern, die in ihren Elternhäusern nicht selten Antisemitismus vorgelebt bekomme. Der islamische Antisemitismus und die Form, in der er in Deutschland öffentlich ausgelebt werde, seien furchterregend.

Schramm betonte, die Mehrheit der Muslime in Thüringen lehne den Terrorangriff auf Israel ab. Der Vertreter der Schiiten am Runden Tisch der Religionen habe ihm früh seine Solidarität bekundet. Dafür sei er persönlich dankbar. Die stärkste Solidarität habe er von der Jesidischen Gemeinschaft Thüringen und ihrem Vorsitzenden erfahren. Mitgefühl werde jedoch oft nicht öffentlich bekundet.

Möglicherweise müssten die Vertreter der muslimischen Gemeinschaften auf ihre Gemeinden Rücksicht nehmen, in denen es Sorge um das Schicksal der Palästinenser gebe, betonte Schramm. „Auch ich fühle mit den unschuldigen Opfern der Hamas im Gaza-Streifen“, sagte er: „Die Bevölkerung wird dort als Geiseln gehalten.“