Das feuchtwarme Wetter lässt aktuell mehr Pilze wachsen als üblich. Manche davon eignen sich für die Küche, andere können einen töten. Bayerns Gesundheitsministerin gibt Tipps zum Verhalten bei einem Vergiftungsverdacht.
In Bayern hat es dieses Jahr schon 179 Notrufe wegen des Verdachts auf eine Pilzvergiftung gegeben. Dabei steht die Hauptsaison fürs Schwammerlsammeln erst im Herbst an. Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach hat daher nun zur Vorsicht geraten. “Es gibt in Bayern rund 100 gesundheitsschädliche Pilzarten – eine Reihe von ihnen wird sogar als tödlich giftig eingestuft”, erklärte Gerlach am Freitag in München. Beim Giftnotruf München seien dieses Jahr bereits 179 Anrufe (Stand 7. August) wegen des Verdachts einer Pilzvergiftung eingegangen. Aufgrund der feuchtwarmen Witterung wüchsen aktuell mehr Pilze als üblich.
Die Ministerin ergänzte: “Selbst für erfahrene Sammler kann es schwer sein, giftige von ungiftigen Pilzen zu unterscheiden. Auch auf Pilz-Erkennungs-Apps sollte sich niemand verlassen.” Wer nach einer Pilzmahlzeit unter Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen oder anderen Symptomen leide, sollte den Giftnotruf München unter Telefon (0 89) 1 92 40 und in schweren Fällen gleich den Rettungsdienst verständigen. “Auf keinen Fall sollte man versuchen, die Symptome selbst mit Medikamenten oder Hausmitteln zu behandeln. Das könnte eine Vergiftung sogar noch verschlimmern.”
Gerlach mahnte: “Wer Pilze für die Zubereitung zu Hause sammelt, muss unbedingt auch auf die richtige Lagerung achten.” Pilze sollten kühl und luftig aufbewahrt werden – keinesfalls in Plastiktüten -, um zu vermeiden, dass sie verderben oder giftige Substanzen entwickeln.
Expertenrat bekommen Sammler von der Bayerischen Mykologischen Gesellschaft, wie es weiter hieß. Auf deren Internetseite https://pilze-bayern.de/pilzberater/ steht demnach eine Liste geprüfter Pilzberater und -sachverständiger. Auch die Deutsche Gesellschaft für Mykologie biete eine solche Liste (https://www.dgfm-ev.de/service/pilzsachverstaendige).