Schleswig-Holsteins Sozialministerin Aminata Touré (Grüne) und Landtagspräsidentin Kristina Herbst (CDU) haben den „Praxispreis für Innovation und fortschrittliches Engagement“ verliehen. Der Preis zeichne in drei Kategorien Einrichtungen und Projekte aus, die einen innovativen Umgang mit Kindern und Jugendlichen entwickelt haben, die nicht in der elterlichen Häuslichkeit leben oder hiervon bedroht sind, teilte das Kieler Sozialministerium am Freitag mit. Jeweils 4.666,67 Euro erhalten in diesem Jahr das „mitten-drin Netzwerk Ostholstein“, das Team der Kinder- und Jugendschutzstelle „Arrive“ in Neumünster und das Projekt „Multiprofessionelle klinikübergreifende Angehörigenabende“ vom Helios Klinikum Schleswig.
Im Bereich „Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche“ entschied sich die neunköpfige Jury für das Konzept „mitten-drin youngsters“ des „mitten-drin Netzwerk Ostholstein“. Das Projekt beschäftige sich mit der intensiven Einzelbegleitung von Kindern und Jugendlichen mit stark herausfordernden Verhaltensweisen, die die Regelsysteme überfordern. Hierbei werde auch die Kombination mit Störungsbildern aus dem Autismusspektrum berücksichtigt, welche nicht oder nur wenig in der Lage sind, soziale Teilhabe zu erfahren. Das Preisgeld soll für die Ausgestaltung eines Sozialraums genutzt werden, hieß es.
Preisträger im Bereich „Kinder- und Jugendhilfe“ ist das Team der Kinder- und Jugendschutzstelle „Arrive“ in Neumünster, das zum Internationalen Bund gehört. Ausgezeichnet wurde das Projekt „Lernförderung“, das an Kinder und Jugendliche adressiert sei, deren Schulbesuch aus unterschiedlichen Gründen nicht erfolgt. Überzeugt habe der Ansatz, dass die Kinder und Jugendlichen selbst entscheiden können, welches der Angebote sie wahrnehmen möchten, hieß es.
Das Projekt „Multiprofessionelle klinikübergreifende Angehörigenabende“ des Helios Klinikums Schleswig stelle den partizipativen Gedanken in den Vordergrund und sei dafür in der Kategorie „Kinder- und Jugendpsychiatrie“ ausgezeichnet worden. Das Prinzip des Empowerments werde durch die Möglichkeit eines angeleiteten Austausches von Angehörigen gefördert und eröffne so Möglichkeiten zur Selbsthilfe und gegenseitiger Stärkung, hieß es in der Begründung der Jury. Das Projekt sei ein wichtiges Entlastungsangebot für Familien und Angehörige. Mit dem Preisgeld soll ein Stationsgarten gestaltet werden.