Als “Lilly Gruber”, Tochter des TV-Bergdoktors, spielte sich Ronja Forcher in die Herzen der Zuschauerinnen und Zuschauer. In ihrer Autobiografie erzählt sie, wie schwer sie der Tod ihrer besten Freundin getroffen hat.
Ronja Forcher (28), bekannt durch ihre Rolle als Tochter von ZDF-“Bergdoktor” Hans Sigl, denkt immer wieder an ihre mit 13 Jahren gestorbene Freundin Sarah. Diese litt an Progerie, eine genetische Erkrankung, die Kinder schnell altern lässt. Sarah sei so ein besonderer Mensch gewesen, deren Lebenseinstellung und Botschaft sie unbedingt in die Welt habe tragen wollen, sagte Forcher der in München erscheinenden Illustrierten “Bunte”. Deshalb habe sie sich entschieden, in ihrer Biografie “Für immer an meiner Seite” von Sarah zu erzählen: “Ich war aber sehr vorsichtig, da ich ihren Schmerz und ihr Schicksal nicht zu meinem machen wollte.”
Mit ihren Eltern habe sie offen über die Krankheit der Freundin gesprochen, erzählte die Schauspielerin. “Meine Mutter hat mir als Kind mithilfe von Legosteinen erklärt, was Progerie für den Körper bedeutet.” Von Anfang an habe sie gewusst, dass Sarah irgendwann sterbe werde, “aber trotzdem war ich zu dem Zeitpunkt nicht traurig. Als Kind lebst du im Hier und Jetzt.” Sarah und sie hätten auch nie über ihre Krankheit gesprochen, sondern die Freundschaft sehr intensiv gelebt. “Wir hatten eine unfassbar glückliche Kindheit”, so die Österreicherin.
Sarah sei für sie wie eine große Schwester und ein Vorbild gewesen, erinnert sich Forcher. “Ihre Stärke, ihr Mut und ihr schwarzer Humor haben mich sehr beeindruckt.” Trotz ihrer Erkrankung habe sie keine Angst gehabt, auf Menschen zuzugehen, auch keine Konfrontation gescheut, obwohl ihr bewusst gewesen sei, dass ihr Äußeres bei anderen etwas auslöse. “Sie wusste, was es bedeutet, zerbrechlich zu sein. Von ihr habe ich gelernt, dass Selbstbewusstsein, Mut und Stärke von innen kommen.”
Mit der Geschichte von Sarah wolle sie die Menschen daran erinnern, was für ein Geschenk das Leben sei. “Und ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass sie dadurch verstehen oder lernen, dass Inklusion immer etwas ist, vom dem wir profitieren – “in unseren Freundschaften, in unseren Familien und in unserer Gesellschaft.” Jemanden auszuschließen, nur weil er anders sei, schade nicht nur der Person, sondern auch einem selbst. “Von jeder Begegnung kann man etwas lernen und ich hoffe, dass der ein oder andere durch mein Buch sein Herz ein wenig öffnet.”