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Satire über Putin: Russland geht offenbar gegen Jacques Tilly vor

Putin-Satiriker vor Gericht: In Russland läuft wohl ein Strafverfahren gegen Jacques Tilly. Der reagiert standesgemäß – mit Spott.

Der Satiriker Jacques Tilly (62) ist offenbar in den Fokus der russischen Justiz geraten. Darüber habe ihn die exilrussische Initiative “Freies Russland NRW” informiert, sagte der Künstler der “Rheinischen Post”. Am Moskauer Basmanny-Gericht sei ein Strafverfahren gegen ihn wegen “Falschinformationen über die russische Armee” eingeleitet worden.

Als Wagenbauer für den Düsseldorfer Karnevalszug hat sich Tilly immer wieder satirisch mit Putin auseinandergesetzt. Im Rosenmontagszug 2025 war ein Motiv mit der Aufschrift “Hitler-Stalin-Pakt 2.0” zu sehen: Dabei schlagen der amerikanische und der russische Präsident, Donald Trump und Wladimir Putin, in einen Deal ein und zerquetschen den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj zwischen ihren Händen.

“Das Strafverfahren passt zu diesem kriminellen Mafia-Staat”, sagte Tilly der Zeitung. Einschüchtern lassen wolle er sich davon aber nicht. “Es ist ein Fehler, Karnevalisten kurz vor Rosenmontag so zu reizen”, sagte der Künstler.

Weiter führte er aus, die Vorwürfe seien falsch und rein politisch motiviert. Nicht die Armee sei Ziel seiner satirischen Angriffe, vielmehr verspotte er Diktator Putin nach Strich und Faden. “Wenn die Russen mich anklagen möchten, dann doch bitte wegen Angriffen auf ihren geliebten Präsidenten”, so Tilly.