Der Gründer der katholischen Laienorganisation Sant’Egidio, Andrea Riccardi, erhält in diesem Jahr den mit 50.000 Euro dotierten Julius-Itzel-Preis der gleichnamigen Stiftung. Der italienische Intellektuelle und Friedensaktivist habe sich zeitlebens für die Förderung von Solidarität und Gerechtigkeit eingesetzt, heißt es in der Einladung zur Preisverleihung am 16. März im Festsaal des Alten Rathauses München. Die Laudatio auf Riccardi hält der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx.
Riccardis Vision und sein Glaube an die Kraft der Gemeinschaft habe Sant’Egidio zu einem Leuchtturm der Menschlichkeit gemacht. Unter seiner „inspirierenden Führung“ habe sich die Gemeinschaft zu einem globalen Netzwerk von Menschen entwickelt, die sich für jene am Rand der Gesellschaft einsetzen. In Deutschland ist die Gemeinschaft neben der Friedensarbeit vor allem in der Flüchtlingshilfe oder auch in der Förderung von Kindern und Jugendlichen aus bildungsfernen Milieus aktiv.
Der Julius-Itzel-Preis wird zum achten Mal vergeben. Erste Preisträgerin im Jahr 2003 war die Lepra-Ärztin Ruth Pfau, zuletzt wurde der Preis an den früheren bayerischen Landtagspräsidenten Alois Glück (CSU) und den ehemaligen Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) verliehen. Die Julius-Itzel-Stiftung engagiert sich seit den späten 1980er-Jahren für Menschen und Tiere in Not überall auf der Welt. Der Großindustrielle Julius Itzel (1905-1974) hatte die Gründung der Stiftung noch zu Lebzeiten in die Wege geleitet. (00/0518/14.02.2024)