Die AfD ist nach Einschätzung des sächsischen Landesbischofs Tobias Bilz nicht für Christen wählbar. “Wir müssen uns hier als Kirche auch ganz klar und unzweifelhaft positionieren. Hier braucht es Bekenntnis”, sagte der evangelische Bischof am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Dresden. Zugleich sei es Aufgabe der Kirche, auch neue Formate zu finden, darüber mit den Menschen ins Gespräch zu kommen.
Bilz lobte das jüngst veröffentlichte gemeinsame Wort der katholischen Bischöfe in Ostdeutschland zur AfD: “Sie haben es gewagt, etwas zu dieser Partei zu sagen und zu einer Frage, die die Menschen beschäftigt, klar Stellung bezogen.” Zum Beginn des Superwahljahrs warnten die sechs katholischen Bischöfe vor den Umtrieben rechter Parteien. Sie erklären sie unter Verweis auf ihr Gewissen, sie könnten die Positionen extremer Parteien wie der “III. Weg”, der Partei Heimat oder auch der AfD nicht akzeptieren.
Bilz erklärte, das sei auch ein Beispiel dafür, wie medienwirksam die Kirchen auch hier in der säkularen Diaspora wahrgenommen würden, wenn sie Klartext sprächen: “Der Widerhall, den wir in der Gesellschaft mit unseren Wortmeldungen erzielen, hängt entscheidend von der Konkretisierung und Klarheit ab. Dreimal abgewogene Keine-Ahnung-Sätze und Floskeln sind immer langweilig.” Er sage zum Beispiel auf Rechtspopulisten hin: “Auf die Dauer kommt immer raus, was drin steckt.” Das zeige Wirkung: “Da fangen die Leute an, drüber nachzudenken.”