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Salman Rushdie kehrt mit neuem Buch zurück

“Die elfte Stunde”: Salman Rushdie veröffentlicht drei Jahre nach dem Attentat sein neues Buch mit fünf Geschichten über Abschied, Frieden und Hoffnung – fiktiv und persönlich zugleich.

Nach dem Essay über den Messerangriff auf seine Person veröffentlicht Salman Rushdie nun wieder ein literarisches Buch
Nach dem Essay über den Messerangriff auf seine Person veröffentlicht Salman Rushdie nun wieder ein literarisches BuchImago / Future Image

Nach dem Essay über den Messerangriff auf seine Person veröffentlicht Salman Rushdie nun wieder ein literarisches Buch: fünf Erzählungen über große Fragen des Lebens. “Die elfte Stunde” erscheint am Mittwoch im Penguin Verlag. Neben Orten seines Lebens – Bombay, Cambridge und Amerika – gehe es auch um den Umgang mit Sterblichkeit, Abschied und Frieden sowie um für ihn prägende Künstler wie die Maler Francisco de Goya und Hieronymus Bosch und den Schriftsteller Franz Kafka, verriet der Autor im Vorfeld.

Rushdie, 1947 als Sohn muslimischer Eltern in Mumbai (früher: Bombay) geboren, studierte in Cambridge Geschichte und arbeitete zunächst am Theater, als freier Journalist und Werbetexter. Das Buch “Mitternachtskinder” (1981), für das er den renommierten Booker Preis erhielt, verschaffte ihm den internationalen Durchbruch.

Rushdie: Todesdrohungen und ein Attentat überlebt

1989 verurteilte der iranische Religionsführer Ayatollah Khomeini den Schriftsteller mit einer Fatwa zum Tode. Begründet wurde der islamische Richtspruch damit, dass Rushdies Buch “Die satanischen Verse”, ein Jahr zuvor erschienen, “gegen den Islam, den Propheten und den Koran” gerichtet sei. Jahrelang lebte Rushdie unter Polizeischutz in verschiedenen Verstecken.

Am 12. August 2022 folgte eine Bluttat; Rushdie wurde während einer Lesung mit einem Messer attackiert und verlor in der Folge sein rechtes Auge. Er wolle nicht im “Narrativ des Skandals” leben, betonte er im vorigen Buch “Knife” (2024). Darin verarbeitet er den Messerangriff, der ihn für Monate in Behandlung zwang. “Wenn es eine Waffe gibt, mit der ich mich in einem Messerkampf behaupten kann, ist es die Sprache”, erklärte er bei der Premiere des Buchs in Berlin.

Rushdie: 2023 mit Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt

2023 wurde Rushdie mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt – und zeigte sich schwarzhumorig: “Frieden will mir im Augenblick wie ein dem Rauch der Opiumpfeife entsprungenes Hirngespinst vorkommen”, sagte er in der Dankesrede.