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Rund 2.500 Menschen demonstrieren in Düsseldorf gegen Antisemitismus

Rund 2.500 Menschen haben nach Veranstalterangaben am Sonntag in Düsseldorf an einem „Friedensmarsch gegen Antisemitismus“ teilgenommen. Aufgerufen zu dem Marsch hatte unter anderem die Jüdische Gemeinde Düsseldorf. Auf der Abschlusskundgebung in Sichtweite des Landtags forderte die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) die „Freilassung aller Hamas-Geiseln“ und „mehr Haltung und Unterstützung der deutschen Zivilgesellschaft für die Belange Israels“. Die Terrororganisation Hamas, der Iran, der Libanon und der Jemen „rüsten derzeit auf, um Israel zu vernichten“.

Israel müsse sich dagegen wehren, um zu verhindern, dass so etwas wie der Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober dieses Jahres mit rund 1.200 Toten und etwa 250 Verschleppten „nicht noch einmal passiert“, betonte die stellvertretende Ministerpräsidentin. Die Zahl der Teilnehmer an dem Friedensmarsch hätte witterungsbedingt zwischen 2.500 und 3.000 Personen am Anfang geschwankt und bei rund 2.000 bei der Abschlusskundgebung gelegen, erklärten die Veranstalter. Die Polizei teilte mit, dass die Veranstaltung von Anfang bis Ende friedlich verlaufen sei.

Zahlreiche Fahnen und kleine Flaggen des Staates Israel wurden während der rund dreistündigen Veranstaltung geschwenkt. Auf Plakaten hieß es unter anderem „Für unsere demokratischen Werte“ oder auch „Null Toleranz bei Terror und bei Vernichtungsplänen gegen den Staat Israel“. Der Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Oded Horowitz, betonte, man habe sich zu dem Friedensmarsch entschlossen, weil man sichtbar machen wolle, dass „wir für jüdisches Leben in unserer Stadt kämpfen und nicht einfach so aufgeben“. Man protestiere gleichzeitig auch für die Belange Israels und stehe dafür ein, dass Israel das Recht habe, sich nach dem Terrorangriff der Hamas zu verteidigen.

Dieser mörderische Überfall sei „für Israel und die ganze Welt eine Zäsur“ gewesen. Die Täter hätten das Internet genutzt, um weltweit die Wahrheit zu verdrehen und Israel zum Täter zu machen, kritisierte Horowitz. Der Vorstandsvorsitzende der rund 7.000 Mitglieder umfassende Gemeinde forderte zudem von Medien in Deutschland eine klare Haltung. „Das Judentum gehört zu Deutschland, ein Kalifat und die Scharia nicht“, betonte er.

Zu den Unterstützern des Marsches in Düsseldorf zählten unter anderem katholische und evangelische Kirche in der Stadt, die Diakonie, die Johanneskirche, der Düsseldorfer Geschichtsverein, die Arbeiterwohlfahrt und der Deutsche Gewerkschaftsbund.