Beratungsangebote, Entlohnung, einheitliche Standards: Das Deutsche Rote Kreuz erklärt, wie es sich ein mögliches soziales Pflichtjahr vorstellt.
In der Debatte über ein soziales Pflichtjahr hat das Deutsche Rote Kreuz neue Vorschläge gemacht. “Die Idee ist, dass alle jungen Menschen angeschrieben werden und (digitale) Beratungsangebote erhalten”, erklärte die Organisation am Samstag in Berlin. Dazu gehörten Angebote von Trägern des Freiwilligendienstes. Diejenigen, die sich für ein Pflichtjahr entscheiden, sollen demnach nach einheitlichen Standards anerkannt werden sowie auch ein “Freiwilligendienstgeld” angelehnt an den BAföG-Satz bekommen. Für die Bundeswehr gälten eigene Bestimmungen.
Die Freiwilligendienste erhalten nach Vorstellungen des Deutschen Roten Kreuzes eine verbindliche staatliche Finanzierung. Diese solle auch den Aufbau von Beratungsstrukturen und eine pädagogische Begleitung umfassen. Die Kosten seien mit rund 2,7 Milliarden Euro zu veranschlagen – “und damit weit geringer als alle Pflicht/Wehrdienstkonzepte”, hieß es. Und: “Bundeswehr und Zivilgesellschaft würden profitieren; die Gesellschaft würde zukunftsfähig, resilient und wehrhaft.”
Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Gerda Hasselfeldt, erklärte: “Wir brauchen angesichts der großen Herausforderungen, die auf uns zukommen, künftig noch mehr zivilgesellschaftliches Engagement. Das Jahr für die Gesellschaft ist eine Antwort darauf: pragmatisch, kostengünstig, freiwillig und ein Gewinn für alle.” Ziel sei, dass sich alle jungen Menschen unabhängig vom Geldbeutel für die Gesellschaft engagieren könnten.
Immer wieder wird in Deutschland über die Einführung eines sozialen Pflichtjahres debattiert. Vor allem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier macht sich dafür stark.