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“Roadshow” zeigt mit Bauwagen jüdisches Leben in der Altmark

Jüdisches Leben in der Altmark will eine neue “Roadshow” vermitteln. Ein zu einem mobilen Wohnzimmer umgebauter Bauwagen werde auf der Bildungstour “Tacheles mit Simson” vom 9. bis 12. Oktober an mehreren Orten in Sachsen-Anhalt Station machen, teilte die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) am Donnerstag mit. Dazu würden Filme über das jüdische Sachsen-Anhalt, Live-Musik mit dem Trio “Kholem tsvey!” und weitere Informationen rund um jüdische Kultur angeboten. Auch eine mobile Synagoge solle aufgebaut werden.

Seit mehr als einem Jahrtausend gehöre die jüdische Tradition auch zu der Region des heutigen Sachsen-Anhalts. Jüdische Gemeinden gebe es heute zwar nur in Halle, Magdeburg und Dessau-Roßlau, aber auch an anderen Orten seien die Spuren der Tradition sichtbar, betonten die Veranstalter.

“Unsere Sprache ist voller jiddischer Wörter, die Straßen sind voller jüdischer Geschichte, wann immer Simsons vorbeifahren”, erklärte Projektkoordinator Anton Hieke. Bewusst spiele der Titel des Projektes auf das bekannteste Produkt der jüdischen Unternehmerfamilie Simson an, deren Mopeds im Straßenbild in Ostdeutschland auch heute allgegenwärtig seien.

Beginn der Tour ist am Montag um 15.00 Uhr in Diesdorf auf dem Marktplatz. Weitere Stationen sind in den folgenden Tagen in Salzwedel, Seehausen und Tangermünde, so die MLU. Vormittags halte die “Roadshow” jeweils an Schulen der Region und nachmittags auf öffentlichen Plätzen.

“Tacheles mit Simson” in der Altmark ist den Angaben zufolge ein Gemeinschaftsprojekt des Seminars Judaistik/Jüdische Studien an der MLU, der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt, des Vereins Miteinander in Salzwedel, der Geschichtswerkstatt in Stendal sowie vom Verein KinderStärken.