“Schockierende Bilder” hat US-Präsident Trump präsentiert, um zu zeigen, dass weiße Farmer in Südafrika verfolgt und ermordet würden. Doch jetzt wird bekannt, dass einige Bilder etwas ganz anderes zeigen.
US-Präsident Donald Trump hat offenbar mit falschen Belegen seinen Vorwurf präsentiert, in Südafrika würden massenhaft Weiße ermordet. Ein von Trump vorgelegtes Bild stamme gar nicht aus Südafrika, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstagabend. In Wahrheit handele es sich um ein Standbild aus einem Reuters-Video aus der Demokratischen Republik Kongo vom Februar.
Bei einem Besuch von Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa am Mittwoch im Weißen Haus hatte Trump unter anderem dieses Bild hochgehalten und gesagt, darauf seien getötete weiße Farmer zu sehen. Nach Angaben von Reuters sind auf dem Bild Helfer zu sehen, die nach Kämpfen mit Rebellen in der kongolesischen Stadt Goma Leichensäcke tragen.
Als weiteren angeblichen Beleg für Massenmorde an Weißen in Südafrika hatte Trump Aufnahmen präsentiert, die Hunderte weiße Kreuze entlang einer Landstraße zeigen. Der US-Präsident behauptete, es handele sich um Grabstätten von etwa 1.000 ermordeten weißen Landwirten. In Wahrheit waren es laut einem Bericht der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) Bilder einer Protestaktion im Osten Südafrikas im Jahr 2020.
Ramaphosa wies die Anschuldigung von “Völkermord” an der weißen Minderheit entschieden zurück. “Menschen werden leider durch kriminelle Aktivitäten getötet”, so räumte er das Problem vieler Gewalttaten in Südafrika ein: “Aber das sind nicht nur weiße Menschen – die Mehrheit davon sind Schwarze.” Südafrikanische Polizeistatistiken zeigen, dass zwischen Oktober und Dezember 2024 auf Südafrikas Farmen zwölf Menschen ermordet wurden – ein kleiner Bruchteil von insgesamt 6.953 Mordopfern landesweit im selben Zeitraum.