Vor der Eröffnung der Renovabis-Pfingstaktion erklärt der Chef des katholischen Hilfswerks, warum er weiter auf Frieden im Osten hofft. Einen Frieden mit Russland knüpft er allerdings an Bedingungen.
Der Hauptgeschäftsführer des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis, Thomas Schwartz, hofft weiter auf ein Kriegsende in der Ukraine. “Ein Christ, der die Hoffnung auf Frieden nicht mehr hätte, der verliert letztlich auch seinen Glauben in Gott”, sagte Schwartz im Interview des kirchlichen Kölner Internetportals domradio.de (Freitag). Frieden müsse dann kommen, “wenn die Menschen das Gefühl haben, dass mit ihnen auch in echter Weise verhandelt wird und es nicht zu einem Diktat-Frieden wird.” Schwartz äußerte sich im Vorfeld der Renovabis-Pfingstaktion, die am Sonntag in Münster eröffnet wird.
Weiter sagte Schwartz, die Verhandlungen zum Kriegsende müsse man den Ukrainern selbst überlassen. Niemand wolle die schrecklichen Kriegsbilder gerne sehen, andererseits wollten die Ukrainer in Demokratie und Freiheit leben. “Es steht uns nicht gut an, uns über diese Menschen zu erheben.”
In der Ukraine, aber auch anderswo in Osteuropa, etwa in Moldau, Serbien und Kosovo, habe Renovabis in den vergangenen Jahren versucht, viele Initiativen für den Frieden zu unterstützen – in Bosnien-Herzegowina zum Beispiel seit Jahrzehnten das Projekt “Friedensschulen Europas”. Dort kämen Kinder verschiedener Kulturen und Nationalitäten zusammen, um zu lernen und an einer friedlichen Zukunft zu bauen.
Die Renovabis-Informations- und Spendenkampagne steht 2024 unter dem Motto “Damit Frieden wächst. DU machst den Unterschied”. Renovabis wurde vor 31 Jahren von deutschen Katholiken als “Solidaritätsaktion mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa” gegründet und ist in 29 ehemals kommunistischen Ländern aktiv. Nach eigenen Angaben hat das Werk seit 1993 über 26.000 Projekte mit mehr als 877 Millionen Euro unterstützt.