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Reminiszere – Gedenken an die Verfolgten

Der zweite Sonntag der Passionszeit ist der Fürbitte für bedrängte Christen gewidmet

Seit dem Jahr 2010 wird am Sonntag Reminiszere in den Gottesdiensten in Deutschland besonders für die gebetet, die für ihr Bekenntnis zum christlichen Glauben verfolgt werden. „Das weltweite Leiden von Christen beim Namen zu nennen, ist eine wichtige Aufgabe der Kirche“, hatte die  Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) in ihrem Beschluss zur Einführung des Gedenksonntags 2008 formuliert. Seither steht jeweils ein Land im Mittelpunkt, das Christen besonders in ihrer Religionsfreiheit einschränkt. In diesem Jahr ist es das ostafrikanische Eritrea.
Offiziell sind in Eritrea nur der sunnitische Islam, die Eritreisch-Orthodoxe Kirche sowie die lutherische und die katholische Kirche anerkannt, wie die EKD berichtet. 2001 verbot die Regierung die Aktivitäten „nicht eingetragener“ religiöser Einrichtungen, darunter evangelikale Kirchen wie zum Beispiel Pfingstkirchen, die Faith Mission, die Mission der Siebenten-Tags-Adventisten, aber auch die Aktivitäten der Salafisten und Wahhabiten. Viele Mitglieder dieser Gruppen wurden verhaftet und unter repressiven Bedingungen mit Androhung von Folter festgehalten.
Doch nicht nur gegen freikirchliche und reformistische Gruppen geht das Regime vor. Auch unterhöhlt es systematisch seit Jahren die offiziell anerkannten Religionsgemeinschaften und nutzt so die etablierten religiösen Institutionen zur Kontrolle über die Bevölkerung.
Eritrea ist ein Beispiel dafür, dass die Einschränkung der Religionsfreiheit häufig Ausdruck eines insgesamt unterdrückerischen Staates ist. Diktatoren steht ein frei ausgeübter Glaube immer im Verdacht der kritischen, vielleicht sogar revolutionären Umtriebe. Davon sind, wie im Fall Eritreas, ganz verschiedene religiöse Gruppierungen betroffen.
Christinnen und Christen in Deutschland sind aufgerufen, durch die Fürbitte Anteil am Leid der Geschwister in den Konfliktregionen dieser Welt zu nehmen. Dabei soll auch die Situation von Flüchtlingen bedacht werden, die schwer traumatisiert hier Zuflucht finden.
Die EKD als Institution setzt sich in öffentlichen Kampagnen und politischen Hintergrundgesprächen für verfolgte Christen ein und arbeitet so auf verschiedenen Ebenen an einer Verbesserung der menschenrechtlichen Lage. Der Einsatz überschreitet dabei konfessionelle und politische Grenzen, denn: Religionsfreiheit betrifft alle. leg