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Regionalbischöfin: Mensch hat Erkenntnis und Verantwortung

Die Worte der Bibel „Alles hat seine Zeit“ können „ein Geländer für den Rückblick auf das Weltgeschehen sein“, hat die Nürnberger evangelische Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern in ihrer Silvesterpredigt erklärt. In der Predigt in der Nürnberger Lorenzkirche am Silvesterabend sagte sie laut Predigtmanuskript, wenn von „abbrechen und bauen hat seine Zeit“ die Rede sei, denke sie an die ungezählten Häuser, die die Erdbeben in Syrien, der Türkei, in Afghanistan und anderswo „abgebrochen hätten“. Die Verse „zerreißen und zunähen hat seine Zeit“ erinnerten an das, was die Gesellschaft aktuell zu zerreißen drohe.

Gott habe den Menschen in einen Raum der Verantwortung gestellt, sagte die Regionalbischöfin. Es sei nicht alles gleichgültig, sondern es komme darauf an, „wann was zu tun und wann was nicht zu tun oder gar zu verhindern ist“. Die Menschen hätten die Erkenntnis, „was gut und was böse ist“ und seien so zu „ethisch und moralisch kompetenten Verantwortungsträgern“ geworden.

Die Wortpaare zu dem Satz „Alles hat seine Zeit“ ermöglichten es, das Nebeneinander von Glück und Unglück zu ertragen. Der Vers könne zeigen, Schweres, „das jemand durchmacht, die Therapie, die OP, der Liebeskummer, die Trauer über einen Verlust“ kann verwandelt werden. Zwar könne dies alles Spuren hinterlassen, aber nicht mehr über alles bestimmen, sagte die Hann von Weyhern. (00/4335/31.12.2023)