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Reform der gymnasialen Oberstufe in NRW soll bis 2030 umgesetzt sein

Das Land NRW will bis zum Jahr 2030 die Reform der gymnasialen Oberstufe umsetzen. Die Reform sieht vor, dass Schülerinnen und Schüler in Zukunft mehr Möglichkeiten bekommen, um in Prüfungen ihr Können unter Beweis zu stellen, wie das Schulministerium am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Dazu gehören neben zeitgemäßen Prüfungsformaten wie etwa der Präsentationsprüfung auch die Einführung eines 5. Abiturfachs. Darüber hinaus sieht die Reform verbindliche Projektkurse an allgemeinbildenden Schulen und Möglichkeiten, Klausuren durch neue, zeitgemäße Formate zu ersetzen, sowie teilweise kürzere Klausurdauern vor.

„Wenn sich unsere Lebens- und Arbeitswelt zum Beispiel durch Digitalisierung und KI grundlegend ändert, dann müssen wir dem auch in unseren Schulen Rechnung tragen“, sagte Schulministerin Dorothee Feller (CDU). Mit der Oberstufenreform bekomme das Abitur eine umfassende Modernisierung.

Im nächsten Schritt werden bis zum Herbst die Entwürfe der neuen Ausbildungs- und Prüfungsordnungen sowie der zu überarbeitenden Kernlehrpläne fertiggestellt und in der Landesregierung abgestimmt. Danach erfolgt die Verbändebeteiligung, abschließend durchlaufen die Verordnungen das parlamentarische Verfahren.

Wirksam werden die Neuregelungen erstmals für diejenigen Schülerinnen und Schüler, die im Schuljahr 2027/28 in die Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe eintreten und regulär im Jahr 2030 ihr Abitur ablegen. So solle den Schulen ausreichend Zeit bleiben, um die neuen Abiturprüfungen vorzubereiten, hieß es. Zugleich ermuntert die Ministerin alle Schulen, die Zeit bis zum Schuljahr 2027/28 dafür zu nutzen, um zentrale Elemente der Reform wie etwa Präsentationen und Projektkurse zu erproben, bevor sie in neuer Form verbindlich eingeführt werden.

Neben der gymnasialen Oberstufe an den allgemeinbildenden Schulen sollen auch die Beruflichen Gymnasien an den Berufskollegs in die Reform einbezogen werden. Über das 5. Abiturfach hinaus soll sich die Schul- und Unterrichtskultur hier künftig noch stärker an der fortlaufenden Transformation von Berufswelt und Gesellschaft orientieren.