Die Ausstellung „Missionssammlungen ausgepackt“ im Kölner
Rautenstrauch-Joest-Museum blickt auf Kulturgüter und koloniale Machtverhältnisse. Ab Freitag stehen dabei Objekte im Fokus, die durch katholische und evangelische Missionsgemeinschaften vor allem im 19. und frühen 20. Jahrhundert nach Deutschland gebracht wurden, wie das ethnologische Museum in Köln ankündigte. Diese Sammlungspraxis sei lange unbeachtet geblieben. Die Ausstellung solle mehr Aufmerksamkeit und Transparenz für das Thema schaffen und auf Leerstellen in der bisherigen Aufarbeitung aufmerksam machen, hieß es.
Anhand von Objekten aus verschiedenen evangelischen und katholischen Sammlungen in NRW werde die Vielfalt der damals gesammelten Objekte sichtbar, erklärte das Museum. In der Ausstellung gehe es um eine kritische Auseinandersetzung mit den Missionssammlungen. Dabei werde etwa die Rolle von christlichen Missionarinnen und Missionaren bei der Erfassung, Klassifizierung und Weitergabe materieller Kultur beleuchtet und der Umgang mit diesen Sammlungen. Viele der Objekte befinden sich heute in Einrichtungen der missionierenden Gemeinschaften, teilweise auch in Museen in öffentlicher Trägerschaft oder Universitätssammlungen.
Die Schau ist in Zusammenarbeit mit dem Centrum für Religionswissenschaftliche Studien (CERES) der Ruhr-Universität Bochum entstanden und bis 8. Februar 2026 zu sehen.