BIELEFELD – Fünf jüdische Geistliche und ein Kantor sind mit einer Ordinationsfeier in der Bielefelder Synagoge in ihren Dienst eingeführt worden. Die fünf Rabbiner, darunter zwei Frauen, sind Absolventen des liberalen Abraham-Geiger-Kollegs an der Universität Potsdam. Mit Natalia Verzhbovska aus der Ukraine wird erstmals seit der Shoa eine Frau als Rabbinerin in Nordrhein-Westfalen tätig. Sie ist für die liberalen jüdischen Gemeinden Köln, Oberhausen und Unna zuständig.
Ihre Aufgabe sei es, in den Gemeinden des liberalen Landesverbandes die jüdische Tradition und das Wissen darüber zu stärken, sagte Verzhbovska. Wichtig sei es zudem, das Judentum auch den künftigen Generationen zu überliefern. Die drei Mitgliedsgemeinden der Union Progressiver Juden in Köln, Oberhausen und Unna zählen rund 400 Mitglieder.
Zu Rabbinern ordiniert wurden zudem Eli Reich, Sonja Keren Pilz und Alexander Grodensky sowie der Kantor Annon Selig.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) würdigte die Ordination der jüdischen Geistlichen als ein positives Zeichen. Sie wisse, dass es für die jüdische Gemeinschaft weder leicht noch selbstverständlich sei, Deutschland wieder als Heimat zu sehen, sagte Kraft in dem Festakt. Deshalb sei dies ein großer Tag der Freude und Dankbarkeit. Kraft versicherte, dass die Landesregierung alles tue, „um jede Form von Antisemitismus und jede Gefährdung des jüdischen Lebens in unserem Land mit allen Mitteln des Rechtsstaates zu verfolgen“. epd
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Rabbinerin für Unna
In Bielefeld wurde Natalia Verzhbovska ordiniert. Sie betreut drei Gemeinden
Tobias Barniske