Mehr als 22.000 Lügen wurden Donald Trump für seine erste Amtszeit als US-Präsident nachgewiesen. Dass er nun dennoch wiedergewählt wurde, hat viele überrascht. Ein Wissenschaftler kann das Phänomen erklären.
Authentizität statt sachlicher Genauigkeit: Das könnte laut einem Wissenschaftler das Erfolgsgeheimnis des wiedergewählten US-Präsidenten Donald Trump sein. Der Republikaner sei beim Ausdruck seiner Überzeugungen “scheinbar aufrichtig und authentisch”, sagte der Kognitionspsychologe Stephan Lewandowsky der Zeitschrift “Psychologie Heute” (Dezember-Ausgabe). Daher nähmen Menschen, die ihre eigene Intuition als “gültigen Weg zur Wahrheit” betrachteten, Trump als ehrlich wahr, “selbst wenn er Unwahrheiten oder Lügen erzählt”.
Menschen könnten auf zweierlei Prozesse zugreifen, um zu beurteilen, ob etwas für sie wahr sei, erklärte Lewandowsky: “Manche Menschen bevorzugen den beweisbasierten Ansatz zur Wahrheitsfindung, während andere sich lieber auf ihre Intuition verlassen.”
Populistische Politikerinnen und Politiker beriefen sich häufig auf “nebulöse Konzepte wie den ‘den gesunden Menschenverstand’, um ihre Position zu untermauern”, mahnte der Wissenschaftler. Damit bestärkten sie ihr Publikum darin, eher dem eigenen Bauchgefühl zu trauen. Appelle an Gefühle und Intuition könnten jedoch “ein Tor zur Verbreitung von Fehlinformationen” sein.