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Psychische Belastungen in Familien: Theater klärt Jugendliche auf

Das Theaterstück „Nicht von dieser Welt – der Astronaut muss weiter“ vom Jungen Staatstheater Parchim, das für einen offenen Umgang mit psychischen Problemen sensibilisieren will, trifft offenbar auf großes Interesse. Seit der Premiere im September 2023 hätten bereits 22 Schulen und mehr als 1.100 Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim das Angebot wahrgenommen, wie der Landkreis im mecklenburgischen Parchim mitteilte. Anfragen kämen aus ganz Deutschland: In Berlin, Hamburg und Bayern sei das Interesse an einer Aufführung groß.

Entwickelt wurde die Inszenierung den Angaben zufolge von Regisseur David Stöhr, der selbst Psychologie studiert hat. Das Projekt solle Kinder und Jugendliche der Klassenstufen sechs bis neun, Lehrkräfte und Schulsozialarbeitende für einen offenen Umgang mit psychischen Belastungen sensibilisieren und befähigen, hieß es. Schulen im Landkreis Ludwigslust-Parchim könnten das Stück kostenfrei buchen und in der Parchimer Kulturmühle ansehen oder zu sich ins Haus holen. Vorab erhielten die Schulen eine Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung zum Thema psychische Gesundheit sowie Materialien für die Nachbereitung im Unterricht.

Bis zu 73.000 Kinder wachsen laut Schätzungen in Mecklenburg-Vorpommern mit einem Elternteil auf, das psychisch erkrankt oder süchtig ist, informierte der Landkreis. Das seien etwa 30 Prozent aller Kinder in MV. Was es bedeutet, wenn die Mutter oder der Vater an einer psychischen Erkrankung leiden, zeige das Theaterstück „Nicht von dieser Welt – der Astronaut muss weiter“. In einfühlsam erzählten Geschichten lernten Angehörige, „dass sie nicht allein sind mit ihrer Situation und dass es wichtig ist, Hilfe zu suchen“, hieß es.