Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) unterstützt angesichts aktueller Proteste die Forderungen von Kirchen in Indonesien nach Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung. „Die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft müssen sich ihrer Fehler bewusst werden und bereit sein, Vergebung zu suchen“, sagte VEM-Generalsekretär Andar Parlindungan am Mittwoch in Wuppertal. Seit dem 25. August gibt es in mehreren indonesischen Großstädten massive Proteste, teils mit Gewalt und Toten.
Anlass für die Demonstrationen seien wachsende wirtschaftliche Frustrationen sowie Empörung angesichts sehr hoher Zulagen für Parlamentsabgeordnete, erklärte die VEM, die auch ein Büro in Indonesien unterhält. Dabei sei vergangene Woche in Jakarta ein 21-jähriger Motorradtaxifahrer von einem gepanzerten Polizeifahrzeug erfasst worden und gestorben. Danach sei die Lage eskaliert. Präsident Prabowo Subianto habe daraufhin angekündigt, einige Privilegien wieder zu streichen und Polizei sowie Militär angewiesen, hart gegen Demonstrierende vorzugehen. Laut Medienberichten gab es weitere Tote und viele Verletzte bei den Protesten.
VEM-Generalsekretär Parlindungan betonte: „Wir trauern und beten für die Opfer auf beiden Seiten“. Er bete für die Stabilität des Landes, Versöhnung und Frieden. „Nur wenn die Unruhen, Plünderungen und Gewaltakte enden, kann ein Prozess der Heilung und des Wiederaufbaus beginnen“, betonte er. Thea Hummel von dem evangelischen Kirchenbund rief politische, religiöse und wirtschaftliche Entscheidungsträger dazu auf, „zuzuhören, Gerechtigkeit vor Privilegien zu stellen und Verantwortung zu übernehmen.“
Die VEM mit Büros in Wuppertal, Indonesien und Tansania ist eine internationale, gleichberechtigte Gemeinschaft von 39 Mitgliedern, darunter 32 evangelische Kirchen in Afrika und Asien sowie sechs Mitgliedskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland und die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel.