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Prognosencheck: Wahrsager lagen auch 2024 meist daneben

Weder der Tod Alexei Nawalnys noch der Sturz des syrischen Diktators Baschar al-Assad oder der Tod von Franz Beckenbauer: Bedeutende Ereignisse des Jahres 2024 seien von keinem Hellseher oder Wahrsager vorhergesagt worden, teilte die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) am Dienstag in Roßdorf bei Darmstadt mit.

Auch Donald Trumps Wiederwahl zum US-amerikanischen Präsidenten habe offenbar nicht in den Sternen gestanden, hieß es weiter. Eine Ausnahme sei der deutsche Astrologe Malkiel Rouven Dietrich. In einem Video vom 24. Juli 2024 habe er Trumps Sieg prognostiziert. Allerdings habe das versuchte Attentat auf Trump zwei Wochen vorher stattgefunden und ihm einen zwischenzeitlichen Höhenflug in den Umfragen beschert: „Zu diesem Zeitpunkt hätten vermutlich viele auf Trump gesetzt.“

Zudem sorgten laut GWUP einige absurde Prognosen für Erheiterung: Viele Vorhersagen, wie der Angriff einer Riesengiraffe oder dass der Eiffelturm in der Mitte durchbricht, seien eher amüsant. Zudem sei vorhergesagt worden, dass Eichhörnchen eine Universität angreifen oder ein Hai von einer Billardkugel erschlagen wird. Die wenigen zutreffenden Prognosen, wie Schlangenangriffe in Florida oder Seebeben im Pazifik, ließen sich leicht durch statistische Überlegungen und das regelmäßige Auftreten der vorhergesagten Ereignisse erklären.

Seit 20 Jahren führt die GWUP Prognosenchecks durch. Bisher habe sich in jedem Jahr das gleiche Bild ergeben: „Die Vorhersagen von Wahrsagern und Astrologen taugen nichts. Es gibt keinen ernstzunehmenden Anhaltspunkt dafür, dass sie wirklich in die Zukunft sehen können – und schon gar nicht mithilfe irgendwelcher übersinnlichen Kräfte“, sagte GWUP-Zentrumsleiter Nikil Mukerji.