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Praktisch unsichtbar

Medien: Eine Studie des Weltverbandes für Christliche Kommunikation zeigt: In Berichten aus Konfliktregionen kommen Frauen kaum vor

ADH

GENF – In Konfliktregionen werden Frauen von den Medien weitgehend ignoriert: Einer internationalen Studie zufolge kommen in diesen Ländern Frauen bei wichtigen Themen in den Nachrichten kaum vor, wie der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) in Genf mitteilte. Frauen seien in den untersuchten Ländern „praktisch unsichtbar“, wenn über die Themen Frieden oder Sicherheit berichtet werde. Ausgewertet wurden Medien in 15 Ländern, darunter Bosnien und Herzegowina, Guinea, Nepal, Palästina und Togo.
Nur 13 Prozent der Interviewten seien Frauen oder als Frauen selbst Objekt der Berichterstattung, schreibt der Ökumenische Rat der Kirchen. Diese gravierende Missachtung von Frauen lege die Deutung nahe, dass deren Ansichten in diesen Ländern „kein Zitat wert ist“, hieß es weiter. Die Studie wurde vom Weltverband für Christliche Kommunikation (WACC) koordiniert und von den Vereinten Nationen finanziell unterstützt. Die Studie untersucht den Angaben zufolge 876 Berichte über Friedens- und Sicherheitsthemen in den 83 bedeutendsten Zeitungen in 15 Ländern: in Bosnien und Herzegowina, Zypern, der Demokratischen Republik Kongo, Guatemala, Guinea, Mali, Liberia, Nepal, Palästina, Papua Neu-Guinea, den Philippinen, Sierra Leone, Südsudan, Togo und Uganda. Beobachtungszeitraum waren drei Tage im April 2015.
Die Studie bewertete, wie Personen in Nachrichten erscheinen: Als Objekt der Geschichte, als Sprecher einer Gruppe, als Experte oder Kommentator, als Augenzeuge oder als Person, die eine öffentliche Meinung vertritt.
Die „World Association for Christian Communication“ (Toronto) setzt sich für Kommunikation als Menschenrecht ein. Der 1948 gegründete Ökumenische Rat der Kirchen (Genf) repräsentiert mehr als 550 Millionen Christen in mehr als 120 Ländern.epd