Die AfD ist nach Einschätzung des rheinischen Präses Thorsten Latzel rassistisch, diskriminierend und frauenfeindlich. Die in drei Bundesländern als gesichert rechtsextremistisch geltende Partei sei ein Sammelbecken für demokratiefeindliche Kräfte, sagte der leitende Theologe vor der in Düsseldorf tagenden Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland. Sie stehe für die Aufhebung des Rechtsstaats und demokratischer Freiheitsrechte und spalte die Gesellschaft, anstatt sie zu einen: „Die Grundhaltung dieser Partei widerspricht zutiefst dem christlichen Glauben.“
Latzel: Verlust demokratischer Bindungskräfte
„Die AfD ist keine Alternative, sie wäre der Abstieg für Deutschland“, sagte der Präses der rheinischen Kirche unter großem Applaus der Synode. Latzel beklagte einen Verlust demokratischer Bindungskräfte in der Gesellschaft: „Der Rückgang von Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Vereinen ist dafür ein Zeichen“, sagte er in seinem Jahresbericht. Es müsse mehr miteinander geredet werden.
Scharfe Kritik äußerte Latzel an antisemitischen Ausschreitungen nach dem Terrorangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel. „Antisemitismus ist Gotteslästerung“, sagte er.
Latzel vermisst humanitäres Völkerrecht in Gaza
Der 53-jährige Theologe wies zugleich auf das Leiden der Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen hin. Millionen Menschen seien dort auf der Flucht und erlebten eine humanitäre Katastrophe. Israel habe das Recht, seine Bevölkerung zu schützen, betonte Latzel. Zugleich sei aber das humanitäre Völkerrecht zu wahren: „Wir trauern auch mit allen Menschen im Gaza-Streifen und mit unseren palästinensischen Glaubensgeschwistern.“