Nach Vorwürfen von Gewalt gegenüber Schülern befasst sich die Brandenburger Polizei mit dem Fall eines Lehrers in Cottbus. Es lägen drei Anzeigen vor, die „ganz sachlich geprüft“ würden, sagte die Sprecherin der Polizeidirektion Süd, Ines Filohn, dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch in Cottbus. Gegenwärtig lägen keine Anhaltspunkte für einen fremdenfeindlichen oder rassistischen Hintergrund vor.
Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hatte zuvor unter Berufung auf den Vater eines Schülers und ärztliche Unterlagen berichtet, einem zwölfjährigen Syrer seien von dem Lehrer im Herbst 2023 an einer Schule in Cottbus Verletzungen zugefügt worden. Diese hätten einen mehrtägigen Krankenhausaufenthalt des Jungen zur Folge gehabt. In einem anderen Fall soll der Lehrer demnach einen tschetschenischen Jungen verletzt haben.
Vom brandenburgischen Bildungsministerium hieß es dazu am Mittwoch, „übergriffige Verhaltensweisen jedweder Art“ seien Lehrern und Lehrerinnen verboten. „Wir bedauern sehr, dass es zu dem geschilderten Fall gekommen ist“, sagte Ministeriumssprecherin Ulrike Grönefeld: „Alle beteiligten Stellen haben die Aufarbeitung sehr ernst vorgenommen, auch unter Einbeziehung der Sorgeberechtigten.“
Die Schulleitung habe das Schulamt Cottbus unverzüglich am 21. September, dem Tag des den Syrer betreffenden Vorfalls, unterrichtet, hieß es. Nach Kenntnisstand des Amtes habe es noch am selben Tag ein Gespräch der Schulleiterin mit der Lehrkraft gegeben. Zwischen den Kindern und der Lehrkraft bestehe demnach „kein schulischer Kontakt mehr und wird auch nicht erfolgen“.