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Polizei ermittelt nach Vorfall bei Gedenken gegen Kommunalpolitiker

Nach einem Vorfall bei einer Gedenkveranstaltung im brandenburgischen Strausberg ermittelt der Staatsschutz wegen Körperverletzung und Bedrohung gegen einen 35-jährigen Mann. Die Person, gegen die ermittelt werde, sei „politisch aktiv in der Kommunalpolitik“, sagte ein Polizeisprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch in Frankfurt an der Oder.

Berichten zufolge soll es sich um einen AfD-Stadtverordneten handeln. Aus der Strausberger AfD-Fraktion hieß es dazu am Mittwoch, während der laufenden Ermittlungen äußere sich die Fraktion dazu nicht. Auch die Polizei wollte sich zur Parteizugehörigkeit nicht äußern.

Nach Polizeiangaben gab es am Montag nach einer Gedenkveranstaltung zum Holocaust-Gedenktag in Strausberg eine zunächst verbale Auseinandersetzung. Nach bisherigen Erkenntnissen hätten „unterschiedliche politische Ansichten zu dem Konflikt geführt“, hieß es.

Im Verlauf der Debatte soll laut Polizei einer der Beteiligten einen der beiden ihm gegenüber stehenden Männer plötzlich von sich gestoßen und dann ein Taschenmesser gezogen haben. Dieses habe er in Richtung seines zweiten Kontrahenten gehalten. Die so Bedrohten hätten sich der Situation entziehen können.

Nach Angaben der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) Märkisch-Oderland gab es bei der Gedenkveranstaltung am Montag mehrere Vorfälle. Ein AfD-Stadtverordneter habe einen jungen Mann bedroht, hieß es. Eine andere AfD-Stadtverordnete habe beschwichtigend eingegriffen. Ein weiterer AfD-Stadtverordneter habe die Gedenkveranstaltung zuvor mehrfach gestört.