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Pflegeversicherung

Mehr als fünf Millionen Menschen in Deutschland bekommen Geld aus der Pflegeversicherung. Doch die hat Finanzprobleme. In der alternden Gesellschaft könnte Pflege deutlich teurer werden.

In Deutschland waren Ende 2023 rund 74,56 Millionen Bürger in der gesetzlichen Pflegeversicherung versichert. Rund 9,14 Millionen Menschen hatten eine private Absicherung. Beinahe 5,2 Millionen Versicherte erhielten Leistungen der gesetzlichen Versicherung, die 1995 eingeführt worden war. Davon wurden rund 4,4 Millionen Menschen ambulant und zu Hause versorgt und rund 840.000 in einer stationären Einrichtung.

Aufgrund der alternden Gesellschaft erwarten Politik und Experten, dass die Zahl der Pflegebedürftigen weiter steigen wird. Für 2050 werden 7,5 Millionen prognostiziert. 2023 gab es einen Anstieg um 360.000.

Aus den Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung entfielen 36,2 Milliarden Euro für ambulante Leistungen und 19,7 Milliarden Euro für stationäre Leistungen. Der vollstationäre Bereich macht daher mehr als ein Drittel der Gesamtausgaben aus, wobei nur 13 Prozent der Pflegebedürftigen vollstationär versorgt werden. Dabei wird über die Pflegeversicherung ja stets nur ein Teil der Betreuungskosten gedeckt. Die privaten Eigenanteile der Pflegebedürftigen oder Angehörigen sind je nach Situation erheblich. Bei einer stationären Heimbetreuung sind es durchschnittlich über 2.800 Euro pro Monat. Zur ambulanten Pflege gibt es kaum Daten, was die Angehörigen zusätzlich bezahlen.

Zum Jahresende 2023 verzeichnete die gesetzliche Pflegeversicherung einen Überschuss von 1,78 Milliarden Euro. Die Einnahmen lagen bei 61,01 Milliarden Euro, die Ausgaben bei 59,23 Milliarden. Die liquiden Mittel beliefen sich auf 6,9 Milliarden Euro. Für 2024 wird ein Defizit von 1,8 Milliarden Euro erwartet, für 2025 ist die Rede von einem Minus von 3,5 bis 4 Millionen Euro.

Derzeit gilt in der gesetzlichen Pflegeversicherung ein allgemeiner Beitragssatz von 3,4 Prozent. Kinderlose zahlen 4 Prozent. Für Familien mit mehr als einem Kind unter 25 Jahren gibt es Abschläge.