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Pfarrer: Kirchliches Public Viewing fördert die Gemeinschaft

An diesem Freitagabend (14. Juni) beginnt die Fußball-Europameisterschaft mit dem Spiel Deutschland gegen Schottland in München. Auch dieses Mal bieten evangelische Kirchengemeinden in ganz Bayern wieder Public Viewing an. Mit dem Angebot wolle er „gemeinschaftsfördernde Begegnungen“ ermöglichen, sagte der Pfarrer der Bayreuther Erlöserkirchengemeinde, Christian Peiser, am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd).

„Seit der Corona-Zeit gibt es ein großes Bedürfnis nach Normalität in den Gemeinden“, erläuterte er. Damals sei viel zusammengebrochen an Gemeinschaftsaspekten, das müsse wieder neu aufgebaut werden, sagte Peiser. Er selbst sei fußballbegeistert und habe schon viele tolle Momente beim gemeinsamen Fußballschauen erlebt: „Ich hoffe, dass es bei uns auch eine tolle Atmosphäre wird. Wir wollen Gemeinschaft erleben, Emotionen teilen.“

Die Spiele der deutschen Nationalmannschaft sollen im Gemeindesaal gezeigt werden, wo rund 150 Menschen Platz haben. „Wir zeigen jetzt erst mal die drei deutschen Vorrundenspiele und dann schauen wir weiter, wie sich das entwickelt. Wir haben auf jeden Fall eine Lizenz für die gesamte EM“, sagte Peiser. Auch auf Niederlagen und ein Vorrunden-Aus hat er sich eingestellt: Seelsorge biete er natürlich auch an, obschon nur am Rande.

Fußball und Kirche haben für Peiser so einiges an Gemeinsamkeiten: „Man könnte sagen, ein Gottesdienst und ein Fußballspiel haben beide eine Liturgie, folgen bestimmten festgelegten Abläufen.“ Er wolle aber Gegenerfahrungen schaffen, die es in der Kirche so nicht gebe. „Wann wird in Gottesdiensten schon mal gelacht, gejubelt oder werden Enttäuschungen gezeigt? Fußball ist sehr mit Emotionen verbunden.“ (00/1796/13.06.2024)