Das Ökumenische Netzwerk Asyl in der Kirche NRW hat am Sonntag in Köln die mit 10.000 Euro dotierte Pfarrer-Georg-Fritze-Gedächtnisgabe des evangelischen Kirchenkreises Köln-Mitte erhalten. Kirchenasyl gebe den Menschen Hoffnung, sagte der nordrhein-westfälische SPD-Landtagsabgeordnete in seiner Laudatio laut Redetext. Das Netzwerk Asyl erhebe aus christlicher Verantwortung Einspruch „gegenüber einer inhumanen Abschottungs- und Abschiebungspolitik“.
Das Netzwerk biete Geflüchteten ohne Papiere Beratung an, schaffe „Struktur im Behördendschungel“ und unterstütze diese Menschen im Kirchenasyl, erklärte Kutschaty. Die Engagierten des Netzwerks seien auch Ansprechpartner für Menschen, die sich für diese Geflüchteten einsetzen. Zudem informiere das Netzwerk über die Themen Geflüchtete und Migration.
Die seit 1981 alle zwei Jahre verliehene Auszeichnung erinnert an den Kölner Pfarrer Georg Fritze (1874-1939). Der aus Magdeburg stammende Theologe galt als religiöser Sozialist und war ein Gegner des Nationalsozialismus. In Köln wurde er als „Roter Pfarrer“ bekannt. Er beteiligte sich an der Gründung der Bekennenden Kirche und verweigerte 1938 den Treueeid auf Adolf Hitler. Auf Betreiben des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde Köln setzte die Kirchenleitung den Pfarrer daraufhin ab. Fritze starb kurz darauf 1939 an den Folgen eines Gehirnschlags.
Zu den bisherigen Trägern der Auszeichnung zählen die Pfarrerin Mathilde Sabbagh aus Syrien, der Hongkonger Pfarrer im Ruhestand und Menschenrechtsaktivist Chu Yiu-Ming, der Schriftsteller Dogan Akhanli und die Evangelische Kirche in Marokko.