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Parzinger fordert dauerhafte Provenienzforschung

Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), Hermann Parzinger, hat mehr Geld für die Provenienzforschung in Deutschland gefordert. „Wir brauchen deutschlandweit mehr feste Stellen“, sagte Parzinger in Berlin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Aktuell seien viele Stellen in der Provenienzforschung an deutschen Museen nur über Drittmittel finanziert. Dies gelte auch für Lehrstühle an Universitäten.

Parzinger betonte: „Es fehlt an Dauerstellen.“ In den vergangenen Jahren sei bundesweit eine große Kompetenz in dem Fachgebiet aufgebaut worden: „Dieses umfassende Wissen über Akteure, Archive und Kunsthandel darf nicht wieder verloren gehen.“

Seit Verabschiedung der Washingtoner Erklärung 1998 zum Umgang mit NS-Raubkunst hat die SPK nach eigenen Angaben mehr als 350 Kunstwerke und rund 2.300 Bücher zurückerstattet. Parzinger unterstrich: „Das Thema wird uns noch lange beschäftigen.“ Dabei habe die SPK in der Provenienzforschung „ein relativ gut ausgestattetes Team“ von sieben bis acht Leuten sowohl für NS-Raubkunst als auch für koloniale Kontexte.

Der 65-Jährige steht seit 2008 an der Spitze des größten Verbundes von Museen, Bibliotheken, Archiven und Forschungsinstituten in Deutschland. Er geht Ende Mai 2025 in den Ruhestand. An der Spitze der Stiftung Preußischer Kulturbesitz soll ihm dann die 59-jährige Kunstexpertin Marion Ackermann nachfolgen. Ackermann ist derzeit Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD).