Die Evangelische Kirche von Westfalen ist mit Kirchen in der ganzen Welt partnerschaftlich verbunden. Drei Vertreter aus Tansania, Italien und Argentinien stehen hier mit ihren Stimmen stellvertretend für das gemeinsame reformatorische Erbe.
„Für mich persönlich ist Reformation wichtig. Sie legte die Betonung auf die Gnade Gottes. Sie ist entscheidend für die Rettung des Menschen – nicht Taten oder Werke, die Früchte des Glaubens sind. Für uns Afrikaner ist die Reformation bedeutsam, denn sie hat dazu geführt, dass die Bibel in viele Sprachen übersetzt wurde, auch in unsere afrikanischen Sprachen. Für die Weltgeschichte ist die Reformation von großer Bedeutung, weil sie den Menschen in allen Bereichen des Lebens Freiheit gebracht hat.“
Dr. Abednego Keshomshahara
Bischof der Nord-West-Diözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania
„Für die Waldensische Bewegung, die aus drei Jahrhunderten des Zeugnisses und der Peinigung kam, bot die Reformation die Gelegenheit, theologisches Bewusstsein zu verbessern. In den Geschwisterkirchen fand sie eine Quelle der Unterstützung in der Verfolgungssituation, die immer heftiger wurde. Auf der anderen Seite wehrte Italien mit Gewalt jeden Versuch einer Reformation ab. … Ich hoffe, das Reformationsjubiläum wird dem weltweiten und besonders dem italienischen Protestantismus helfen, sich auf den Kern seiner besonderen Mission zu besinnen sowohl auf dem Feld der Evangelisation als auch im Dienst an der Welt.“
Moderator Eugenio Bernardini
Leitender Theologe der Waldenserkirche in Italien
„Heute leben wir in einer Welt, die von Kommunikation bestimmt ist. Paradoxerweise sind wir nicht imstande, unseren Glauben zu kommunizieren, und noch weniger ein Weltverständnis aus protestantischer Sicht. … Wenn Luther vor 500 Jahren schon die sozialen Netzwerke wie zum Beispiel WhatsApp gehabt hätte, hätte sich die Reformation noch schneller und weiter verbreitet und nicht nur in Europa…. Er modernisierte eine lasterhafte Kirche, die nichts mit dem Geist Gottes zu tun hatte. Das müssen auch wir heute tun. Das ist unsere Herausforderung als Protestanten, als Jünger Jesu.“
Eugenio Albrecht
Pastor der Evangelischen Kirche am La Plata in Argentinien