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Parlamentarier kündigen neuen Entwurf zur Organspende an

Jeder wird zum Organspender, wenn er nicht ausdrücklich widerspricht. Die Widerspruchslösung erhält viel Kritik. Eine Gruppe Abgeordneter fordert andere Lösungsansätze, um die Spendenbereitschaft zu erhöhen.

Die Widerspruchslösung erhöht nach Einschätzung des CSU-Gesundheitspolitikers Stephan Pilsinger nicht die Bereitschaft zur Organspende. “Es gibt keinerlei wissenschaftliche Beweise dafür”, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstag). Am Donnerstag wollen er und weitere Parlamentarier deshalb einen fraktionsübergreifenden Gegenentwurf vorstellen.

Die Widerspruchslösung, bei der jeder Bürger potenzieller Organspender wäre, außer er hat ausdrücklich widersprochen, nannte Pilsinger kontraproduktiv. Sie sei für “nicht wenige Bürgerinnen und Bürger der erneute Beweis, es mit einem übergriffigen Staat zu tun zu haben. Das ist ein Konjunkturprogramm für die AfD, Querdenker und Impfgegner”, so Pilsinger.

Der Schlüssel zum Erfolg seien stattdessen unter anderem organisatorische Verbesserungen in den Entnahmekrankenhäusern. Auch solle die Eintragung in das bereits existierende Organspenderegister gefördert werden. “Dazu sollen unter anderem Ärzte und Apotheker extra honoriert werden, wenn sie Interessierte beim Eintrag in das Register unterstützen”, sagte der CSU-Politiker.

Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation verharren die Organspender-Zahlen in Deutschland seit Jahren. In Europa gehört die Bundesrepublik zu den Schlusslichtern. 2023 waren es 965 Menschen, die nach ihrem Tod Organe spendeten, und auch in den ersten neuen Monaten 2024 gab es keine Trendwende. Dabei warten mehr als 8.000 Menschen auf ein neues Herz, eine neue Niere oder Leber.