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Pariser Kathedrale Notre-Dame öffnet wieder ihre Pforten

Rund fünfeinhalb Jahre nach dem Brand von Notre-Dame wird an diesem Wochenende die Pariser Kathedrale wiedereröffnet. Zu dem staatlichen Festakt am Samstagabend wird auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erwartet. Am Sonntagmorgen feiert Erzbischof Laurent Ulrich dann die erste Messe in der restaurierten Kathedrale. Am 15. April 2019 war in der Kirche ein Feuer ausgebrochen und hatte den Spitzturm und das Dach zum Einsturz gebracht.

Menschen aus aller Welt spendeten für den aufwändigen Wiederaufbau insgesamt mehr als 840 Millionen Euro. An der Wiedereröffnung am Samstag nehmen etwa 2.000 Gäste teil, darunter internationale Künstler und rund 50 Staats- und Regierungschefs. Auch der designierte US-Präsident Donald Trump hat seine Teilnahme angekündigt, Papst Franziskus hingegen hat abgesagt. Aus Deutschland reisen neben Steinmeier Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger (SPD) und der Kölner Dombaumeister Peter Füssenich an.

Der französische Präsident Emmanuel Macron wird seine Rede am Samstagabend auf dem Vorplatz der Kirche halten, bevor der Erzbischof von Paris, Laurent Ulrich, mit seinem Bischofsstab an die Pforte klopfen und feierlich in die Kirche einziehen wird. In Frankreich ist es wegen der strikten Trennung von Kirche und Staat Politikern bis hin zu Staatschefs untersagt, in Gotteshäusern zu sprechen. Am Abend ist in und vor der Kathedrale ein Konzert geplant.

Während der ersten Messe am Sonntag findet auch die Weihe des Altars statt. An dem Gottesdienst werden neben Präsident Macron vor allem Vertreter aus den Pariser Pfarrgemeinden sowie Bedürftige teilnehmen, wie der Rektor der Kathedrale, Olivier Ribadeau Dumas, ankündigte. Außerdem werden rund 170 Bischöfe aus Frankreich und anderen Ländern erwartet.

Die frühgotische Bischofskirche Notre-Dame ist ein wichtiges Wahrzeichen von Paris, das bis zu dem verheerenden Brand vor fünfeinhalb Jahren jährlich von rund 12 Millionen Menschen besucht wurde. Nach der Wiedereröffnung rechnet die Stadt Paris nun mit bis zu 15 Millionen Besuchern pro Jahr. Warum der Dachstuhl aus dem 13. Jahrhundert Feuer fing, ist nicht abschließend geklärt. Zu dem Zeitpunkt fanden Restaurierungsarbeiten statt. Die Hypothesen reichen von einem Kurzschluss bis hin zu einer weggeworfenen Zigarette.