Am Donnerstag beginnt die Weltklimakonferenz in Dubai. Wie jedes Jahr mehren sich die Mahnungen, entschiedenere Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen. Dafür wollte auch Papst Franziskus werben.
Unmittelbar vor dem Auftakt der Weltklimakonferenz in den Vereinigten Arabischen Emiraten machen Nichtregierungsorganisationen Druck auf die Verhandler. Oxfam, Misereor und andere forderten am Mittwoch einen Fahrplan zum Ausstieg aus der Nutzung von fossilen Energien wie Öl und Gas sowie einen Ausbau der erneuerbaren Energien. Außerdem gelte es jene Länder besser zu unterstützen, die schon jetzt unter den Folgen des Klimawandels leiden.
Bei den bis zum 12. Dezember dauernden Verhandlungen in Dubai werden Spitzenpolitiker aus fast allen Staaten der Erde erwartet. Die Eröffnungsrede soll der britische König Charles III. halten. Erstmals hatte sich mit Franziskus auch ein Papst bei dem jährlichen Treffen angekündigt. Allerdings musste das Oberhaupt der katholischen Kirche seine Reise kurzfristig wegen einer Lungenerkrankung absagen. Medienberichten zufolge wird auch US-Präsident Joe Biden nicht nach Dubai kommen.
Die Konferenz will eine erste Zwischenbilanz zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens von 2015 ziehen. Damals vereinbarte die Staatengemeinschaft, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur im Vergleich zum vorindustriellen Niveau auf unter 2 Grad, nach Möglichkeit auf unter 1,5 Grad, zu begrenzen. Dies soll durch Verminderungen beim Ausstoß von Kohlendioxid und anderen klimaschädlichen Gasen wie Methan oder Lachgas geschehen.
An dem Treffen werden auch zahlreiche Wissenschaftler, Journalisten sowie Lobbyisten und Repräsentanten von Hilfswerke teilnehmen. Die deutschen Positionen wird laut “Bild”-Zeitung eine aus mehr als 250 Regierungsmitarbeitern bestehende Delegation vertreten.
Unterdessen mehren sich die Appelle, der Klimakrise auch durch persönliches Verhalten etwas entgegenzusetzen. “Wenn Wissenschaftler sagen, dass es um jedes Grad Erderwärmung geht, dann zählt auch jede Maßnahme, die man dagegen ergreift – egal ob im Großen oder im Kleinen”, sagte die ugandische Klimaaktivistin Vanessa Nakate der “Zeit”-Beilage “Christ & Welt” (Donnerstag). “Wir wollen auch Menschen dazu inspirieren, individuell aktiv zu werden. Den Müll zu trennen, den Zug statt das Auto zu nehmen, weniger Fleisch zu essen – nichts ist zu klein, um die Welt zu verändern.”
Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke bedauerte in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) fehlende verkehrspolitische Weichenstellungen in Deutschland und in Europa. “Ich habe immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich mal nach Rom reisen und dazu das Flugzeug nehmen muss. Aber für diese Strecke hat die Bahn leider kein gutes Angebot.” Doch solche Angebote brauche es für Verhaltensänderungen in der Gesellschaft. Zudem lege er Wert auf regionale, saisonale und umweltfreundliche Einkäufe.