Papst Franziskus hat einen Brief an die katholischen Bischöfe, Priester und Gläubigen in der Sozialistischen Republik Vietnam geschrieben. In dem am Freitag im Vatikan veröffentlichten Schreiben zur Vereinbarung über einen residierenden Vertreter des Papstes in Vietnam wirbt Franziskus bei den Katholiken um Verständnis für diesen Schritt.
Zugleich ruft er die vietnamesischen Katholiken auf, in allen Bereichen am Aufbau der Gesellschaft mitzuwirken. Sie sollten die Liebe Christi bezeugen “im Leben und in den Beziehungen mit denen, die im Staat Verantwortung tragen, und mit jedem Menschen ohne Unterscheidung von Religion, Rasse und Kultur”. Das Schreiben des Papstes ist auf den 8. September datiert und richtet sich “an die katholische Gemeinschaft in Vietnam”.
Anfang August hatte der Vatikan Details zu einem kurz zuvor erzielten diplomatischen Durchbruch mit Vietnam mitgeteilt. Demnach entsendet der Heilige Stuhl einen “Residierenden Päpstlichen Repräsentanten” nach dort; dieser soll die Gemeinschaft zwischen dem Vatikan und der Kirche vor Ort fördern. Ähnlich wie ein Nuntius (förmlicher Botschafter) solle er die freundschaftlichen Beziehungen mit der vietnamesischen Regierung stärken. Zuvor hatte es lediglich einen nicht residierenden Vatikandiplomaten für die südostasiatische Republik gegeben. Mit rund sechs Millionen Katholiken ist Vietnam eine der Hochburgen der katholischen Kirche in Ostasien.