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Osnabrücker Bischof: Taufe durch Laien bleibt vorerst bestehen

Frauen, die Taufen spenden, aber noch nicht Diakonin sein dürfen. Im Bistum Osnabrück setzt Bischof Meier teils Reformen fort, teils stößt er noch an kirchenrechtliche Grenzen. Seine Eindrücke nach drei Monaten im Amt.

 Der neue katholische Bischof von Osnabrück, Dominicus Meier, will an Reformen seines Vorgängers Franz-Josef Bode erst einmal festhalten. Das Experiment von Taufen durch eigens beauftragte Nicht-Kleriker etwa werde für drei Jahre fortgeführt, sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in einem am Sonntag verbreiteten Interview. Auch für Modelle geteilter Leitung in der Bistumsverwaltung mit Männern und Frauen gebe es gute Argumente. “Dennoch müssen wir uns im Einzelnen anschauen, wie wir uns künftig aufstellen.”

Für die Spendung des Taufsakraments durch Laien sind Meier zufolge inzwischen 30 Frauen und Männer beauftragt. Allerdings sei die Nachfrage nicht so hoch wie erwartet, da zum einen die Geburtenzahl abnehme und viele Eltern ihre Kinder nicht mehr taufen ließen.

Frauen zu Diakoninnen weihen dürfe er im Moment noch nicht, sagte Meier. “Sonst mache ich mich strafbar”. Sobald der Papst dies aber erlaube, wolle er dies nicht nur tun, sondern müsse es sogar, so der Bischof, der auch habilitierter Kirchenrechtsexperte ist. Er erlebe “viele Frauen, die gerade in theologischen Fragen, auch in der Seelsorge, ein sehr gutes Gespür für Entwicklungen haben”.

Meier ist seit dem 8. September im Amt. Er folgte auf Franz-Josef Bode, der im März 2023 auch wegen des Umgangs mit Missbrauch zurückgetreten war. Zum Bistum Osnabrück gehören rund 500.000 Katholiken im westlichen Niedersachsen und in Bremen.