Der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland, Metropolit Augoustinos, hat alle Christen in Deutschland zu orthodoxen Passions- und Ostergottesdiensten Anfang Mai eingeladen. Er sehe in dem von den westlichen Kirchen abweichenden Ostertermin auch eine Chance, anderen Gläubigen das orthodoxe Osterfest näherzubringen, sagte der griechisch-orthodoxe Theologe laut Mitteilung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen am Montag in Frankfurt am Main. Zugleich bezeichnete Augoustinos die unterschiedlichen Osterdaten als „eins der ungelösten Probleme“ in der Zusammenarbeit zwischen den Kirchen.
In diesem Jahr liegen zwischen den beiden Osterterminen fünf Wochen: Während katholische und evangelische Christen in Deutschland die Auferstehung Jesu am 31. März feiern, begehen orthodoxe Christen sie erst am 5. Mai. Ostern, die Feier der Auferstehung, ist eines der zentralsten Feste des Christentums.
Im kommenden Jahr soll die Christenheit weltweit gemeinsam am 20. April Ostern feiern. Anlass ist das Jubiläum des Konzils von Nizäa vor 1.700 Jahren. Während des ersten Ökumenischen Konzils von Nizäa im Jahr 325 wurde der Streit um den Termin für das Osterfest beigelegt. Seither findet Ostern am Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang statt und überschneidet sich somit auch mit dem jüdischen Pessach-Fest. Allerdings gibt es aufgrund einer Kalenderreform des römisch-katholischen Papstes Gregor XIII. seit 1582 meist unterschiedliche Ostertermine für die sogenannten westlichen Kirchen (Protestanten, Katholiken, Anglikaner, Freikirchen) und die Ostkirchen (orthodoxe Kirche und orientalisch-orthodoxe Kirchen).