Wegen des anhaltenden Mangels an Spenderorganen hofft der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) auf einen neuen Anlauf für eine Widerspruchsregelung nach der vorgezogenen Bundestagswahl. Im Bereich der Transplantationsmedizin sei die Situation in Deutschland noch immer „weit weg von gut genug“, sagte er am Mittwoch in Mainz. Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) hatte sich in der Landeshauptstadt zu ihrer Jahreskonferenz für die Region Mitte getroffen, die die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland umfasst.
In den drei Bundesländern gab es im vergangenen Jahr 132 Organspender, während rund 1.000 Menschen auf einer Warteliste für eine Transplantation standen. Eine Widerspruchsregelung, nach der jeder Mensch als potenzieller Organspender eingestuft wird, solange er dem zu Lebzeiten nicht ausdrücklich widerspricht, könnte die Situation deutlich entspannen, sagte Ana Paula Barreiros, Geschäftsführende Ärztin der DSO-Region Mitte. Bisher braucht es ausdrücklich die Erlaubnis der Spender oder der Angehörigen, damit Organe nach dem Tod für Transplantationen genutzt werden können.