Der ORF warnt vor einem Verlust für die Medienlandschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz, wenn 3sat mit Arte zusammengehen würde. Der Sender sei eine “unverzichtbare Bühne für Kunst und Kultur”.
Der Österreichische Rundfunk (ORF) pocht auf den Fortbestand von 3sat als eigenständiger Sender. Der von ZDF, ORF, Schweizerischer Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) und ARD gemeinsam getragene Kulturkanal sei “für Österreich wichtig, um nationale Medienproduktionen einem internationalen Publikum zugänglich zu machen”, teilte der ORF mit. Zudem werde der politische Diskurs in Europa nachhaltig gefördert. Deshalb setze sich der ORF klar für den Fortbestand von 3sat ein.
“Eine allfällige Reduktion oder gar der mögliche Wegfall des gesamten Angebots wäre ein schwerer Verlust für die Medienlandschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz”, so ORF-Generaldirektor Roland Weißmann. 3sat sei eine “Plattform für kritische Debatten” und eine “unverzichtbare Bühne für Kunst und Kultur”. Der ORF steuert nach eigenen Angaben ein Viertel des Programms bei 3sat bei, die SRG zehn Prozent. Den Hauptanteil übernehmen mit je knapp einem Drittel ARD und ZDF.
Der ORF stehe mit den Intendantinnen und Intendanten der beteiligten Partnersender bereits “in einem intensiven Austausch über die Zukunft des Angebots” und setze sich aus voller Überzeugung für den Erhalt von 3sat ein”, so Weißmann weiter.
Die deutsche Medienpolitik will mit dem anstehenden Reformstaatsvertrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland die Möglichkeit eröffnen, die beiden Kulturangebote 3sat und Arte zusammenzulegen. Dies würde nach Meinung von Experten voraussichtlich ein Aufgehen von 3sat in Arte bedeuten. Eine endgültige Entscheidung wird bei der am Mittwoch in Leipzig beginnenden Ministerpräsidentenkonferenz der Länder erwartet.