Olympische Spiele: Rheinischer Präses für “spirituelle Sportlichkeit”

Das olympische Motto „Höher, schneller, weiter“ lässt sich nach Ansicht des rheinischen Präses Thorsten Latzel auch auf den Glauben übertragen. „Ohne Vergleich, ohne Wettstreit kein Fortschritt“, sagte der evangelische Theologe am Sonntag laut Predigttext in einem Gottesdienst der deutschsprachigen Christuskirchen-Gemeinde in der Olympia-Stadt Paris. „Und ich glaube, manchmal täte uns auch im Glauben etwas mehr sportliche Haltung, etwas spirituelle Sportlichkeit gut.“

„Wir bräuchten vielleicht so etwas wie Olympische Spiele in den Disziplinen Glaube, Liebe und Hoffnung“, sagte der Sportbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Es gehe nicht darum, besser zu sein als andere. „Sondern darum, dass wir uns mehr und mehr von Gottes Liebe bestimmen lassen. Dass wir brennender lieben, fröhlicher glauben, getroster hoffen, mutiger leben.“

Latzel warnte vor den Schattenseiten des ständigen Sich-vergleichen-Müssens. Dazu gehöre, wenn die Menschen maßlos über Grenzen gingen und auf Kosten anderer Geschöpfe lebten: „Höher bauen, schneller konsumieren, weiter reisen. Nur – mit mehr als acht Milliarden Menschen auf der Erde und unserem Lebensstil funktioniert das nicht“, unterstrich er.