Die Kirche hat einen Auftrag: Sie soll der Welt die Botschaft von der Liebe Gottes bezeugen. Wenn sie sich diesem Auftrag stellen will, dann kommt sie an den Kindern und Jugendlichen nicht vorbei.
Das klingt selbstverständlich.
Aber: Wer sich in den Kirchengemeinden umschaut, der sieht, dass die Jugendarbeit nicht immer aus ganzem Herzen und voller Überzeugung geleistet wird.
Das ist ja auch nicht leicht. Die Jugend: Die war schon immer eine Herausforderung. Und oft genug auch eine Überforderung. Die Jugend – die ist immer anders als man selbst. Die Jugend von 1968: Was war das damals für eine Revolution. Und heute? Ist das Schnee von vorgestern.
Alle paar Jahre entsteht dieser Bruch aufs Neue; immer und immer wieder wiederholt sich dieser Aufeinanderprall. Diese Musik – ist das nicht einfach Lärm? Den ganzen Tag ins Smartphone starren? Und was, bitteschön, ist ein Pokémon?
Die Jugend – und diese Erfahrung macht jeder, wenn er älter wird – tickt einfach anders.
Dazu kommt: Es gibt genügend andere Aufgaben, die im Moment drängen, im Hier und Jetzt; auch in Kirchengemeinden und Kirchenvorständen. Fortschreitende Entkirchlichung der Gesellschaft. Rückgang der Kirchenmitglieder. Zusammenlegung von Kirchengemeinden. Man ist ja froh, wenn man überhaupt noch mit den Amtshandlungen und Ausschusssitzungen nachkommt.
Die Jugendarbeit – dieser Gedanke mag da fast automatisch kommen – muss erst mal warten.
Genau das darf aber eben nicht passieren.
Denn die Erfahrung zeigt: Zwar wird nicht jeder, der als Kind oder Jugendlicher in Berührung mit der Kirchengemeinde kommt, automatisch dabeibleiben.
Aber: Wem als Kind oder Jugendlichen die Gemeinde nicht begegnet ist, wer die Kirche, ihre Diakonie und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nie in seinem eigenen Leben erlebt hat – der ist für die Kirche in seinem gesamten späteren Leben praktisch nicht mehr erreichbar.
Kinder und Jugendliche: Ohne sie gibt es keine Zukunft. Wer hier nicht ansetzt, der hat die Zukunft schon verloren.
Aber wie gewinnt man die Zukunft? Wie erreicht man die Jugend?
Das ist eine echte Herausforderung. Sie kostet Kraft, Zeit und Nerven. Die gute Nachricht: Man wird dabei nicht allein gelassen.
Auf zwei Ansatzpunkte sei hingewiesen: zum einen die Konfirmandenarbeit. Gerade hat die Evangelische Kirche von Westfalen einen neuen Lehrplan dafür vorgelegt. Wer es ernst mit der Jugendarbeit meint, bekommt hier, von den Fachleuten des Pädagogischen Instituts, wertvolle Unterstützung (Seite 5).
Zum anderen: Schulanfänger-Gottesdienste. Was für eine Chance! Wer einmal eine wirklich gut gemachte Veranstaltung dieser Art erlebt hat, kommt aus dem Staunen nicht heraus. Auch dafür gibt es Material, Beratung und Hilfe (Seite 15). Die Jugend ist die Zukunft. Wer sich ihr stellt, findet Unterstützung.
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Ohne Jugend keine Zukunft
Wer die Menschen erreichen will, muss sie in der Jugend berühren. Aber wie schafft man das? Die Jugend tickt nun mal ganz anders. Keine Panik: Es gibt Hilfe