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Öffentliche Schulden steigen auf über 30.000 Euro pro Kopf

Bremen bleibt negative Spitze, Bayern bleibt sparsam: Die Schulden in Deutschland steigen regional unterschiedlich. Die meisten Schulden macht jedoch der Bund.

Die öffentlichen Schulden in Deutschland sind im vergangenen Jahr pro Kopf um 669 Euro auf über 30.000 Euro gestiegen. In Summe sind das gut 2,5 Billionen Euro, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Das sei ein Anstieg um 2,6 Prozent oder 63,4 Milliarden Euro zum Vorjahr. Mehr als die Hälfte (35 Milliarden Euro) machen Neuschulden des Bundes aus, pro Kopf sind das rund 20.700 Euro.

Im öffentlichen Gesamthaushalt werden Schulden von Bund, Ländern, Gemeinden und Gemeindeverbänden sowie Sozialversicherungen erfasst. Die Schulden der Länder stiegen den endgültigen Zahlen zufolge um 12,5 Milliarden Euro oder 2,1 Prozent. In den Jahren 2022 und 2023 waren die Schulden der Länder im Vergleich zu den Vorjahren nicht gewachsen.

Die Schulden pro Kopf sind weiterhin in den Stadtstaaten am höchsten. In Bremen lagen sie bei etwa 33.900 Euro, in Hamburg bei rund 17.600 Euro und in Berlin bei etwa 18.200 Euro. Die geringste Pro-Kopf-Verschuldung wiesen Bayern (rund 1.400 Euro) und Sachsen (rund 1.500 Euro) auf. In Hamburg, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pflaz und Thüringen nahm die Verschuldung im Vergleich zu 2023 leicht ab.

Die Schulden von Kommunen stiegen 2024 den Zahlen zufolge um 10,3 Prozent (15,9 Milliarden Euro) auf 170,5 Milliarden Euro. Pro Kopf ergibt das eine Verschuldung von rund 2.200 Euro. Am stärksten verschuldet sind demnach die Kommunen in Nordrhein-Westfalen mit rund 3.600 Euro pro Kopf, gefolgt von Hessen mit rund 3.000 Euro. In Brandenburg, Thüringen und Sachsen lag die kommunale Verschuldung bei unter 1.000 Euro pro Kopf.