Das Oderbruch-Museum im Schloss Altranft in Brandenburg widmet seine Jahresausstellung dem Thema „Nachbarschaft“. Im Mittelpunkt stehe eine Fotoserie von Alex Schirmer, die die Spannbreite nachbarschaftlicher Verhältnisse im Oderbruch einfange, teilte das Museum zur Eröffnung am Samstag in Altranft bei Bad Freienwalde mit. Die Ausstellung wird den Angaben zufolge durch Filme, Hörstücke, Bücher, Bilder und Texte ergänzt. Das Oderbruch-Museum versteht sich als „Werkstatt für ländliche Kultur“.
Das Oderbruch wurde 2022 mit dem europäischen Kulturerbe-Siegel der EU ausgezeichnet. Damit werden seit 2011 Kulturdenkmäler, Kulturlandschaften und Gedenkstätten gewürdigt, die die europäische Einigung, die gemeinsamen Werte sowie die Geschichte und Kultur der EU symbolisieren. In Deutschland wurde das Kulturerbe-Siegel bisher unter anderem an das Hambacher Schloss, die Rathäuser von Münster und Osnabrück als Stätten des Westfälischen Friedens und die Musikerbe-Stätten Leipzigs verliehen.
Das Oderbruch ist mit rund 1.000 Quadratkilometern Fläche der größte besiedelte Flusspolder Europas. Die im Osten Brandenburgs gelegene Region gilt als prägnantes Beispiel für die menschliche Formung von Landschaften in der europäischen Geschichte. Mitte des 18. Jahrhunderts begann dort die Entwässerung der Landschaft und die Umwandlung in Ackerland. Aus zahlreichen anderen Regionen wurden Siedler angeworben. Das raumgreifende Wassersystem des Oderbruchs verfügt über technische Elemente aus mehr als 250 Jahren.