Mit der Eröffnung der Ausstellung „Keine Freiheit ohne Pressefreiheit“ hat die nordrhein-westfälische Landesregierung am Montag in Düsseldorf eine Woche der Menschenrechte eröffnet. Bis zum 10. Dezember wird in Diskussionen, Ausstellungen, Schulbesuchen und Filmabenden an Menschen erinnert, die sich unter Einsatz von Leib und Leben für Grundrechte in ihren Ländern einsetzen. „Unser Grundgesetz und die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen definieren die Würde und die Rechte jedes Menschen unmissverständlich als Grundlage unseres Zusammenlebens“, sagte NRW-Medienminister Nathanael Liminski (CDU).
„Damit unsere Prinzipien nicht nur auf dem Papier stattfinden, muss die Politik und der Rechtsstaat als Ganzes, aber auch jede und jeder Einzelne sich für ein freies, friedliches und faires Zusammenleben einsetzen“, erklärte der Chef der NRW-Staatskanzlei laut Redetext. In der Aktionswoche kämen Menschenrechtsverteidiger aus unterschiedlichen Bereichen zu Wort, um das Augenmerk der Öffentlichkeit auf ihre persönliche Lage und Perspektive zu lenken.
In der Ausstellung zur Pressefreiheit werden bis zum 16. Dezember im Bilker Bunker in Düsseldorf Fotos aus internationalen Krisenregionen wie Ruanda, Kolumbien, Belarus und Myanmar gezeigt. Die Schau wurde zum 30-jährigen Bestehen der deutschen Sektion von „Reporter ohne Grenzen“ zusammen mit dem Zentrum für verfolgte Künste in Solingen konzipiert.
„In einem Jahr, das von Wahlen und bewaffneten Konflikten geprägt ist, wird auch die Pressefreiheit weltweit massiv angegriffen“, sagte Liminski. In vielen Ländern der Welt
sei unabhängige journalistische Arbeit praktisch unmöglich. Aber auch in Deutschland und in Nordrhein-Westfalen gebe es Übergriffe auf Medienschaffende „und jeder ist einer zu viel“. Die russische Propaganda beweise täglich, dass im Krieg die Wahrheit das erste Opfer sei. „Starker und unabhängiger Journalismus ist daher die beste Verteidigung der Demokratie gegen Desinformation und die Feinde der Freiheit“, betonte der CDU-Politiker.
Am Dienstag wird im Zuge der Woche der Menschenrechte der Dokumentarfilm „White Torture“ der iranischen Friedensnobelpreisträgerin und Menschenrechtsverteidigerin Narges Mohammadi gezeigt. Er thematisiert Folter und Haftbedingungen in den iranischen Gefängnissen. Schulministerin Dorothee Feller (CDU) und Staatssekretär Urban Mauer besuchen im Rahmen der Woche Schulen in Düsseldorf und Herne, um dort eine Ausstellung zum Thema Menschenrechte zu eröffnen.
Die Landeszentrale für politische Bildung beteiligt sich mit einer Artikelserie zu Menschenrechten im Alltag. Auf der Internetseite und auf Instagram wird täglich ein neuer Beitrag veröffentlicht zu Fragen, wie man sich ehrenamtlich engagieren kann und welche beruflichen Perspektiven es in der Menschenrechtsarbeit gibt.