Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat den früheren Gesundheitsminister Friedhelm Farthmann gewürdigt, der im Alter von 94 Jahren gestorben ist. Der gebürtige Bad Oeynhausener, promovierte Jurist und SPD-Politiker habe über drei Jahrzehnte hinweg die Politik in Nordrhein-Westfalen maßgeblich mitgeprägt, sagte Wüst am Dienstag in Düsseldorf. „Dafür sind wir ihm zu großem Dank verpflichtet.“
Farthmann habe sich mit großem Engagement für die Stärkung der Arbeitnehmerrechte eingesetzt und bereits 1979 eine grundlegende Reform des Krankenhauswesens gefordert, erklärte Wüst. Seine Streitbarkeit habe Farthmann immer mit großem Sachverstand und Durchsetzungsstärke verbunden.
Auch die Deutsche Stiftung Patientenschutz, früher Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung, mit Sitz in Dortmund verwies auf das Engagement Farthmanns, den langjährigen Ehrenvorsitzenden des Stiftungsrates, für die Belange von schwer und chronisch Kranken. Mit seiner Berufung zum Gründungsvorsitzenden des Stiftungsrates im Jahr 1996 habe er maßgeblich die Anfänge der Deutschen Hospiz Stiftung mitgeprägt.
Diese Position hatte er 15 Jahre inne, bevor er zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde. Farthmann habe entscheidend zur Namensänderung in Deutsche Stiftung Patientenschutz im Jahr 2012 beigetragen, hieß es. Er sei Garant dafür gewesen, „dass eine unabhängige Patientenschutzorganisation für schwerstkranke, pflegebedürftige und sterbende Menschen entstehen konnte“.
Friedhelm Farthmann wurde 1930 in Bad Oeynhausen geboren. Er war Mitglied der SPD und Gewerkschaftler. Von 1971 bis 1975 war er Mitglied des Deutschen Bundestages, bevor er von 1975 bis 1985 als Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales für die nordrhein-westfälische Landesregierung unter Ministerpräsident Heinz Kühn und Ministerpräsident Johannes Rau tätig war. Von 1985 bis 1995 war Farthmann Vorsitzender der SPD-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag. Dem Landtag von Nordrhein-Westfalen gehörte er bis zum Jahr 2000 an. Im März 2006 erhielt Farthmann den Verdienstorden des Landes NRW.