Die nordrhein-westfälische NRW-Bildungsministerin Dorothee Feller (CDU) hat die Bedeutung der Kirche in einer konfliktreichen Zeit hervorgehoben. Eine Kirche, „die klar und deutlich für Werte wie Mitmenschlichkeit, Respekt, Verantwortung und Versöhnung eintritt, brauchen wir heute mehr denn je“, sagte Feller am Sonntag in Bielefeld in einem Grußwort zur Einführung der neuen westfälischen Präses Adelheid Ruck-Schröder. Die Gegenwart sei „voller Spannungen, voller neuer und alter Konflikte“.
Die Bildungsministerin hob besonders die kirchliche Bildungsarbeit und den Religionsunterricht hervor. Gerade angesichts der Polarisierung und wachsenden Unsicherheit in der Gesellschaft benötigten junge Menschen „die Fähigkeit, solche Fragen ernsthaft und im Dialog mit anderen zu durchdenken“.
Die Schulen in kirchlicher Trägerschaft seien „eine unverzichtbare Säule in unserem Bildungssystem“, sagte Feller. Sie würden Bildungsqualität mit Werteorientierung verbinden und Maßstäbe in der Persönlichkeitsbildung junger Menschen setzen. Diese Werteorientierung im Schulsystem sei auch weit über Westfalen und über die Landeskirche hinaus von unschätzbarem Wert. Es sei wichtig, dass Schüler auch heute noch grundlegende religiöse Werte kennenlernten als Angebot zur Reflexion über Fragen, die für alle Menschen bedeutsam seien.
Die Kirchen stünden dafür, verwurzelt im Glauben und offen für den Wandel zu sein, sagte die Ministerin weiter. Sie sei Ausdruck für das Bekenntnis zu den Werten der Nächstenliebe und des Friedens, zugleich sei sie bereit, immer neu die Menschen von heute zu erreichen. Bereits das Wirken von Martin Luther stehe „für eine Kirche der Toleranz und Offenheit gegenüber allen gläubigen Menschen“.
Die promovierte Theologin Adelheid Ruck-Schröder wurde am Sonntag in einem Festgottesdienst in Bielefeld in ihr Amt eingeführt. Die 59-jährige Theologin steht für die nächsten acht Jahre an der Spitze der viertgrößten deutschen Landeskirche mit rund 1,9 Millionen Mitgliedern.