Die Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen fordern von der kommenden Bundesregierung eine grundlegende Reform der Krankenhausfinanzierung. Die seit drei Jahren herrschende „Defizitkrise“ müsse schnellstmöglich beendet werden, erklärte die Krankenhausgesellschaft KGNW am Dienstag in Düsseldorf. Die Krankenhäuser haben fünf Forderungen an die Abgeordneten des neuen Parlaments unter dem Titel „Immer da, wenn es ernst wird“ zusammengefasst. Sie sollen Gespräche von den Geschäftsführungen der Kliniken mit den Politikerinnen und Politikern unterstützen.
In dem Papier wird etwa eine Brückenfinanzierung gefordert, um die Daseinsvorsorge durch die Krankenhäuser zu stabilisieren. Durch die Teuerungen in den vergangenen drei Jahren sei das Minus bei den rund 330 Krankenhäusern in NRW auf insgesamt drei Milliarden Euro angewachsen. „Die Folge ist, dass nun zuerst defizitäre Abteilungen wie Geburtshilfen oder Palliativstationen in Frage gestellt werden, obwohl diese eigentlich für die Versorgung der Menschen zentral sind“, betonte KGNW-Präsident Ingo Morell. Nötig sei ein Vergütungssystem, das sich am Bedarf der Menschen orientiert und die erforderlichen Strukturen und Leistungen auskömmlich finanziert. Besonders freien gemeinnützigen Trägern gehe das Geld aus, aber auch private Häuser und Universitätskliniken stünden unter Druck.