Jerusalem – Der nordrhein-westfälische Landtagspräsident, André Kuper, besuchte heute die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Gemeinsam mit Ministerpräsident Armin Laschet legte er einen Kranz in der Halle der Erinnerung nieder – auf eine Steinplatte, unter der die Asche von Opfern des Holocaust liegt. Kuper zeigte sich sehr bewegt angesichts seines Besuches. „Erschüttert über das beispiellose Geschehen und doch erfüllt von der wunderbaren Chance zur deutsch-israelischen Freundschaft“, schrieb er in das Gedenbuch von „Yad Vashem“. Und weiter: „Den Opfern der Shoa zum Gedächtnis. Uns Heutigen zur Mahnung und Verpflichtung.“ Kuper betonte, man könne nicht wiedergutmachen, was Deutsche dem Volk Israel angetan haben. Es sei aber „unsere Verantwortung, nie zu vergessen, immer zu erinnern und Antisemitismus, Hass und Gewalt in unseren Demokratien zu bekämpfen.“
Bereits am Vormittag hatte der Landtagspräsident im „Yad Kennedy Memorial“ einen Johannisbrotbaum gepflanzt. „Dieser Baum soll als Symbol der Freundschaft zwischen Israel und Nordrhein-Westfalen reiche Früchte tragen“, so André Kuper in der Gedenstätte für den 1963 ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy. Zuletzt hatte Außenminister Heiko Maas hier einen Baum gepflanzt.
Landtagspräsident André Kuper, bereist mit einer Delegation noch bis Donnerstag Israel und die palästinensischen Gebiete.
Die Delegation des Präsidenten des Landtags besteht aus dem Vorsitzenden der Parlamentariergruppe Israel im nordrhein-westfälischen Landtag, Norbert Römer (SPD), dem Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Abraham Lehrer aus Köln, sowie der Generalsekretärin der Union Progressiver Juden, Irith Michelsohn aus Bielefeld. Journalistisch begleitet wird die Reise u.a. von Bernd Becker, dem Herausgeber von „Unsere Kirche“ (UK).
„Der Besuch steht im Zeichen von Verantwortung und Vertrauen. Wir tragen in Deutschland und Nordrhein-Westfalen Verantwortung für den Staat Israel, auch im 70. Jahr seines Bestehens. Und wir werben um Vertrauen in unsere Solidarität zu jüdischen Menschen in aller Welt ebenso wie für Frieden in der Region“, so Kuper. Die Reise falle in eine Zeit, in der israelkritische und antisemitische Stimmen in Deutschland lauter würden und zunehmend ein Grund zur Besorgnis seien.