Lübeck-Travemünde. Finanziell geht es der Nordkirche gut. Für das kommende Jahr rechnet sie mit Einnahmen von 538 Millionen Euro, ein Plus von 14 Millionen Euro (4,4 Prozent) gegenüber 2017. Die Haushaltslage sei "mehr als zufriedenstellend", sagte der Vorsitzende des Finanzausschusses, Claus Möller, ehemaliger SPD-Finanzminister von Schleswig-Holstein, in Lübeck-Travemünde. Die Landessynode beschloss den Haushalt einstimmig mit einer Enthaltung.
Möller warnte jedoch vor zusätzlichen Ausgaben. So sei für geplante Investitionen auf der Domhalbinsel Ratzeburg und für das Archivwesen ein zweistelliger Millionenbetrag notwendig, der bislang nicht eingeplant sei. In ähnlicher Größenordnung lägen ungeklärte Nachforderungen für die Altersversorgung für Angestellte (VBL). Völlig offen seien mögliche Mindereinnahmen durch neue Steuergesetze der künftigen Bundesregierung.
Hamburgs Sonderrolle
Der größte Anteil der Einnahmen sind Kirchensteuern in Höhe von 494 Millionen Euro. Davon kommen 229 Millionen Euro aus Schleswig-Holstein, 213 Millionen aus Hamburg, 32 Millionen Euro aus Mecklenburg-Vorpommern und 20 Millionen Euro aus der Abgeltungssteuer. 29 Millionen Euro zahlen die Bundesländer Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern etwa zu gleichen Anteilen als Staatsleistungen an die Nordkirche. Hamburg zahlt nichts.
Rund 21 Millionen Euro zahlt die Nordkirche an die drei Bundesländer für den Einzug der Kirchensteuer. Während Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern drei Prozent von der Gesamtsumme erhalten, verlangt Hamburg vier Prozent. Über eine Reduzierung sei mit Hamburg bislang erfolglos verhandelt worden, beklagte Haushaltsdezernent Rüdiger Pomrehn.