Zum Internationalen Frauentag am 8. März hat Brandenburgs Frauenministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) verstärkte Bemühungen für Gleichstellung gefordert. Nötig sei eine permanente Kraftanstrengung zur Beseitigung bestehender Ungerechtigkeiten, erklärte sie am Mittwoch in Potsdam. Gleichstellung sei „keine Rolltreppe, auf der man mühelos vorankommt“.
Nonnemacher kritisierte politische Kräfte, die für ein rückständiges Frauenbild werben, Errungenschaften der Frauenbewegung zurückdrehen wollen und sich unverhohlen Frauen aus den Parlamenten zurück an den Herd wünschen. Rückwärtsgewandte Geschlechterbilder seien eine Gefahr insbesondere für Frauen, Trans- und nicht-binäre Menschen, aber auch für Geschlechtergerechtigkeit und die Demokratie. Die Grünen-Politikerin forderte vor diesem Hintergrund mehr Frauen in Führungspositionen und in der Politik.
Der Internationale Frauentag führe vor Augen, dass es trotz zahlreicher Erfolge für die Gleichstellung der Geschlechter immer noch sehr viel zu tun gebe. Von gleichem Lohn für gleichwertige Arbeit etwa sei Deutschland immer noch weit entfernt.
Anfeindungen, Bedrohungen und Beleidigungen von Kommunalpolitikerinnen führten dazu, dass diese sich aus der Politik zurückzögen, beklagte Nonnemacher: „Sexismus und Frauenfeindlichkeit haben im 21. Jahrhundert nichts zu suchen.“
In Brandenburg arbeiten nach ihren Angaben 30 Prozent der Männer weniger als 40 Stunden pro Woche, aber knapp 60 Prozent der Frauen. Laut Frauenministerin führt dies zu geringeren Einkommen und zu geringeren Altersbezügen.